So geht Trump: Angst & Vertrauen

Susanne Brandstätters Doku „This Land Is My Land“ über POTUS-Fans

Mit ihren Gefühlen halten die Trumpfans in „This Land Is My Land“ nicht hinterm Berg.
Mit ihren Gefühlen halten die Trumpfans in „This Land Is My Land“ nicht hinterm Berg. © Envision Film

Fox-News sei „verloren“ für ihn, polterte Donald J. Trump, amtierender Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am Wochenende. Auslöser war eine tiefe Enttäuschung und das von seinem Lieblingssender.

Eine Liebe, die der 74-Jährige, der sich aktuell im Wahlkampf für seine zweite Amtszeit befindet, mit vielen seiner Anhänger teilt. So macht es jedenfalls den Eindruck in Susanne Brandstätters Doku „This Land Is My Land“.

Die Filmemacherin, geboren und aufgewachsen in den USA, lebt seit Jahren in Österreich und wusste am Tag, an dem Trump POTUS (Twitter-taugliche Abkürzung für „President of the United States“) wurde, dass ihr nächster Film um dieses Phänomen kreisen sollte. 2016 und 2018 begab sie sich in ihre Heimat und hörte sich bei jenen Menschen um, die froh waren, dass Trump das Ruder übernommen hatte. Nun ist der Streifen in den Kinos zu sehen und ist beides: topaktuell, weil gerade dieser absurd anmutende Wahlkampf in den USA wütet und veraltet, weil die Aufnahmen vor Corona entstanden.

Was sich jedoch ergibt, sind Einblicke in die Herzen der Trumpliebhaber — und da dominieren zwei Gefühlslagen: Angst (primär vor Terroristen aus der Ferne) und Vertrauen (einzig zu Trump). Transportiert werden dessen Heilsversprechen von Fox, dem US-TV-Sender, dem die meisten Trumpfans folgen, jedenfalls der einzige, der wahrheitsgemäß und fair berichte — so die Anhänger. „Alles andere ist Fake-News.“

Ansonsten sollten die Medien eine Aufgabe verfolgen: Die Kluft zwischen Demokraten und Republikanern schließen. Diesen den USA ureigensten Kampf der zwei Parteien — auch schon vor Trump — lässt Brandstätter in ihrem Film zum finalen werden, eine Diskussion über Grundlegendes, aber auch über Trump im Speziellen. Unendlich. Wie kann auf dieser Basis etwas Konstruktives für dieses Land entstehen? Diese Frage stellt Brandstätter nicht. Sowie sie auch das oft heftig ersehnte Nachhaken unterlässt.

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Ab sofort im Kino.

Von Mariella Moshammer

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