„Heuer wird auf den insgesamt 290.000 Hektar Ackerflächen in Oberösterreich eine Ausweitung der Sojaflächen erwartet. Wir rechnen mit einem leichten Plus auf 16.000 Hektar Soja, österreichweit gab es in den vergangenen zehn Jahren ein Verdopplung auf 70.000 Hektar“, so Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ. 16.000 Hektar Soja würden ein Plus von 1000 Hektar bedeuten.
Ziel sei laut Langer-Weninger, die Eiweißlücke zu verkleinern und unabhängiger von Importen zu werden. Bis 2030 soll der Durchschnittsertrag von 3000 auf 3500 Kilogramm pro Hektar gesteigert werden.
„Aktuell kann der Eigenbedarf von 1,4 Mio. Tonnen zu 83 Prozent aus heimischer Produktion abgedeckt werden, im EU-Ranking sind wir Platz fünf“, ergänzt Langer-Weninger. Hinsichtlich Sojaschrot sei man für die Schweine- und Geflügelhaltung aber dennoch auf Importe angewiesen. Weltweit beläuft sich die Sojaproduktion 2020 auf 368 Mio. Tonnen, die EU-Staaten sind mit 2,74 Mio. Tonnen aber Schlusslicht.
Die wichtigste europäische Eiweißkultur ist dem Leiter der Abteilung Pflanzenbau in der LK OÖ, Helmut Feitzlmayr, zufolge der Raps.
Raps großer Verlierer
„Durch das Klima und die Pflanzenschutzbeschränkungen gingen in der EU sieben Mio. Tonnen Raps verloren“, erklärt Feitzlmayr. Dadurch gingen 1,4 Mio. Tonnen Reineiweiß verloren, die aufgebaute EU-Sojaproduktion konnte dies mit 0,9 Mio. Tonnen nicht ausgleichen.
Vom Klimawandel betroffen ist laut Langer-Weninger auch das Sommergetreide und die Wintergerste. Der Anbau von Mais und Winterweizen soll aber gleich bleiben, bei der Zuckerrübe und beim Ölkürbis rechne man mit starken Zuwächsen.