Sorge um leere Pflegebetten in Oberösterreich

LR Hattmannsdorfer: „Fachkräftestrategie Pflege ist bereits in Arbeit“

Leere Betten in Pflegeeinrichtungen und Spitälern sind zumeist einem massiven Arbeitskräftemangel geschuldet. In den Heimen und Krankenhäusern in Oberösterreich sind insgesamt hunderte Plätze gesperrt, viele wegen personeller Engpässe, wie die APA erfuhr.

„Wir sind am Limit“, beschreibt Bernhard Hatheier, Obmann der Arbeitsgemeinschaft der Alten- und Pflegeheime OÖ, die Lage. So seien derzeit rund 1300 der 12.655 Plätze in den 132 Alten- und Pflegeheimen nicht besetzt.

Einige würden als Puffer für Notfälle dienen, aber der Großteil sei aufgrund von Personalmangels leer.

Aus dem Büro von Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (OÖVP) hieß es, dass per Jahreswechsel 871 Betten aufgrund von fehlendem Personal nicht belegt werden konnten. Auch Betroffene berichten, dass es schwer sei, einen Pflegeplatz zu ergattern und man auf die kostspieligere 24-Stunden-Pflege ausweichen müsse. Und oft heiße es, ein Platz wäre vorhanden, aber kein Personal.

40.000 Pflegebedürftige

Das Land erwartet, dass es bis 2040 rund 40.000 Pflegebedürftige geben wird. Bis 2030 rechnet man mit einem Personalbedarf von 9000 Vollzeitäquivalenten im Pflegebereich, das sind 1500 mehr als derzeit.

Daher ist aktuell eine „Fachkräftestrategie Pflege“ in Arbeit, die Maßnahmen formulieren soll, um Fachkräfte zu gewinnen, deren Arbeit besser zu organisieren und die Ausbildung zu attraktivieren. Im Herbst soll sie vorliegen, „wir wollen so rasch wie möglich in die Umsetzung kommen“, so Hattmannsdorfer.

Er will u. a. bei den Ausbildungskosten ansetzen und plädiert im Zusammenhang mit der Pflegereform des Bundes für eine Ausweitung der Ausbildungsstipendien auf die Fachsozialbetreuungsberufe sowie für mehr Kompetenzen für Pflegepersonal. Auch müsse man über die verstärkte Gewinnung von Drittstaatsangehörigen für die Pflege und die einfachere Anerkennung von Ausbildungen nachdenken.

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