Meinung

von Markus Ebert

Spagat

Wer sich jemals an ihm versucht hat, weiß: der Spagat ist alles andere als eine leichte Übung.

Was für akrobatische Verrenkungen dieser Art gilt, trifft auch auf die Politik zu. Manche können ihn, doch die meisten scheitern daran — wie man auch aus dem aktuellen APA-OGM-Vertrauensindex herauslesen kann.

Doris Bures etwa, eine in der Wolle gefärbte Sozialdemokratin, macht trotz schlechter Performance ihrer Partei etwas aus ihrer Rolle als Zweite Nationalratspräsidentin. Sie schafft einen positiven Saldo, und das schon über einen längeren Zeitraum hinweg. Offenbar kann sie den Spagat zwischen Oppositionspolitik und amtsbezogener Überparteilichkeit. Und: Sie schafft es auch, mit den innerparteilichen Divergenzen nach außen hin nicht anzustreifen.

Norbert Hofer wiederum, nach seinem Intermezzo als FPÖ-Minister jetzt auch wieder Mitglied im Nationalratspräsidium, profitiert so gar nicht von dieser Bühne. Er scheitert am Spagat, einerseits den konfliktfernen Präsidenten zu mimen und andererseits seiner FPÖ ein kantiges Oppositionsgesicht zu verpassen.

„Was für akrobatische Verrenkungen dieser Art gilt, trifft auch auf die Politik zu.“

Was Hofer vermutlich zusätzlich wurmt ist der Umstand, dass den Grünen vorerst für ihren Regierungsspagat klar das Vertrauen ausgesprochen wird.

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