„Anfangs war es noch surreal“

Goalie Tobias Lawal (23) über die neue Rolle als Nummer eins des LASK und seine Ziele

Tobias Lawal (l.) genießt volles Vertrauen vom LASK und geht als klare Nummer eins des Fußball-Bundesligisten in die neue Saison.
Tobias Lawal (l.) genießt volles Vertrauen vom LASK und geht als klare Nummer eins des Fußball-Bundesligisten in die neue Saison. © GEPA

Herr Lawal, wie blicken Sie auf die bisherige Vorbereitung zurück?

Ich habe einen sehr guten Eindruck. Die Trainingstage waren intensiv, wir haben richtig gut gearbeitet. Der Trainer hat neue Ideen, die versuchen wir, bestmöglich umzusetzen.

Sie gehen erstmals bei den Profis als Nummer eins in die Saison. Wie sieht die Gefühlslage aus?

Es ist genau das, worauf ich in den letzten vier Jahren und in der Akademie hingearbeitet habe. Ich weiß es zu schätzen, diese Chance zu bekommen, es ist ein extremes Privileg, das ich mir aber erarbeitet habe. Die Reise ist aber nicht zu Ende, es liegt noch richtig viel vor mir.

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Sie sind ein Eigengewächs, absolvierten die gesamte Akademie beim LASK. Was bedeutet Ihnen das, hier im Tor zu stehen?

Es bedeutet mir sehr viel. Hier bin ich groß geworden, schon in jungen Jahren war ich im Stadion.

„Davon träumt jeder Bub“

Es ist ein Traum für mich, da jetzt zu spielen. Anfangs war es noch ein bisschen surreal, als ich letzte Saison mit den Fans im Rücken drin gestanden bin. Aber es waren richtig coole Erfahrungen. Davon träumt, glaube ich, jeder Bub, in seiner Heimatstadt zum Profi zu wachsen.

Wie wichtig waren die Einsätze zum Ende der vergangenen Saison?

Es war nicht leicht, weil ich davor wenig gespielt habe. Es war cool, dass ich diese Chance bekommen habe und sozusagen aus dem Käfig rausgelassen wurde (lacht). Ich habe die Spiele super genutzt, diese Erfahrungen kann mir keiner mehr nehmen, das hat mein Selbstvertrauen um einiges gepusht. Ich kann mit breiter Brust in die Saison gehen, muss keinem etwas beweisen. Es gilt einfach, an die letzten Spiele anzuknüpfen, überall noch eine Schippe draufzulegen und besser zu werden.

Was kann man sich von Torhütern wie Alex Schlager oder nun Jörg Siebenhandl abschauen?

Beide haben richtig große Karrieren. Zu Alex habe ich immer ein bisschen aufgeschaut, es war ein großer Umstieg damals von der Akademie. Er hat mir extrem geholfen, ich wäre nicht dort, wo ich jetzt bin. Jörg hat auf Topniveau performt, man kann sich richtig viel abschauen. Er ist eine Stütze im Torhüterteam, zu der man immer kommen kann.

Die Spielanlage hat sich verändert, was bedeutet das für Sie?

Wir spielen etwas offensiver, dadurch muss ich teilweise höher stehen, um tiefe Bälle abzufangen. Aber sehr viel ändert sich nicht. Ich habe einen guten Austausch mit Thomas Sageder und spüre volles Vertrauen.

„Will zum Führungsspieler heranwachsen“

Was nehmen Sie sich persönlich für heuer vor?

Es gilt, gut reinzustarten. Ich will mich richtig festsetzen und zum Führungsspieler heranwachsen. Auch auf meine ersten internationalen Spiele freue ich mich sehr. Wir wollen voll angreifen.

Alex Schlager hat es vom LASK ins Nationalteam geschafft. Für Sie langfristig auch ein Ziel?

Ja, schon, aber der Fokus liegt aktuell beim Verein, hier muss ich mich über einen längeren Zeitraum beweisen. Langfristig ist es sicher ein Ziel, ich war ja schon auf Abruf und beim Perspektiv-Lehrgang dabei, hatte Gespräche mit Teamchef Ralf Rangnick. Aber der Fokus liegt bei mir, ich will mich in die Auslage spielen.

US-Teamspieler für LASK

Mit George Bello (21, o.) präsentierte Fußball-Bundesligist LASK gestern den achten Neuzugang in diesem Sommer. Der US-amerikanische Linksverteidiger kommt wie Andres Andrade vom deutschen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld zu den Athletikern. „Mit George Bello haben wir uns einen sehr spannenden Spieler ablösefrei gesichert. Durch seine herausragende Schnelligkeit und seine technischen Fähigkeiten passt er perfekt in unser Anforderungsprofil“, sagte Sport-GF Radovan Vujanovic über den siebenfachen Teamspieler.

4:2-Erfolg gegen Debrecen

Noch ohne die Neuzugänge Ebrima Darboe und Bello bestritt der LASK den vorletzten Test gegen das ungarische Topteam Debrecen. Beim 4:2-Erfolg in Pasching zeigten sich die Linzer in Torlaune und wussten in Hälfte zwei zu überzeugen.

„Im ersten Durchgang haben wir uns schwergetan, durchzukommen. Im zweiten Durchgang waren wir dann wesentlich griffiger, haben Debrecen zu vielen Ballverlusten gezwungen, uns Chancen erarbeitet“, sagte Trainer Thomas Sageder, der in der zweiten Hälfte kräftig durchwechselte, später auch auf ein 3-1-4-2 umstellte. Die Linzer liefen sehr hoch an, in Hälfte zwei verteidigte man noch mutiger nach vorne und erzielte jede Menge Ballgewinne. Für die Treffer sorgten Robert Zulj (1.), Marin Ljubicic nach Ba-Flanke (58.), Branko Jovicic (r.) mit einem Prachtschuss (73.) und Elias Havel nach Flecker-Hereingabe (87.).

Heute (Fanzone öffnet ab 13 Uhr) kommt es zum Kick-off in der Raiffeisen Arena gegen die Vienna (16). Ab Montag sind für den Bundesliga-Auftakt am 28. Juli gegen Rapid (20.30) Tagestickets erhältlich. Der Klub bietet heuer auch Ermäßigungen (15 Euro) auf der Stehplatztribüne an.

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