Atalanta Bergamo fordert die unbezwingbaren Leverkusener

Europa-League-Finalduell der beiden ewigen „Vize“-Klubs

Bayer Leverkusen feierte ungeschlagen den Titel in der Bundesliga, eine Bayer-Feier am Mittwoch will Bergamo verhindern.
Bayer Leverkusen feierte ungeschlagen den Titel in der Bundesliga, eine Bayer-Feier am Mittwoch will Bergamo verhindern. © AFP/Schuermann

Atalanta Bergamo. Der sportliche Steckbrief des Serie-A-Klubs liest sich wie die italienische Kopie von Bayer „Vizekusen“. Auch die deutschen Finalgegner in der UEFA Europa League waren schon oft in der finalen Phase eines Bewerbes über die eigenen Beine gestolpert.

Unvergessen die bittere Episode vom Mai 2000. Leverkusen hatte vor dem 34. Spieltag der Bundesligasaison 1999/2000 drei Punkte Vorsprung auf Bayern München und verfehlte durch ein 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching den sicher geglaubten Meistertitel.

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Auch im DFB-Pokal ging der Titel trotz zwischenzeitlicher Führung nicht nach Leverkusen, der 4:2-Endspiel-Gewinner hieß Schalke 04.

Am 15. Mai 2002 stand Leverkusen sogar im Finale der UEFA Champions League, hatte in den Runden davor Liverpool und Manchester United bezwungen. Der Pokal ging jedoch an Real Madrid, Raul und Zidane trafen für die Spanier, Lucio für Bayer.

Auch im WM-Finale desselben Jahres standen fünf Leverkusener in der DFB-Auswahl, der Titel ging mit 2:0 an Brasilien, als einziger Bayer-Profi hatte der Brasilianer Lucio Grund zum Feiern.

Die mehrfachen Finalteilnahmen ohne Titel des Vereins trugen stark zur Etablierung des Begriffes „Vizekusen“ bei. Erst in dieser Saison schrieben die Mannen von Trainer Xabi Alonso die Geschichte eindrucksvoll um, als „Winnerkusen“ gelangen bislang 51 Bewerbsspiele ohne Niederlage, ungeschlagen wurde auch der erste Meistertitel in der deutschen Bundesliga gefeiert.

Eine Serie reißt

Mit Erfolgen im DFB-Pokal und der Europa League kann Leverkusen dieser Tage die unglaubliche Saison weiter vergolden.

Letzteres will freilich Bergamo verhindern. Allerdings gingen gerade auch die Norditaliener schon mehrfach auf der Zielgeraden in die Knie. Als „Vizelanta“ wäre Bergamo der Spott der Gazetten sicher, sollte der UEFA-Bewerb an die Deutschen gehen. In Serie A und in der Coppa Italia zählt Bergamo seit Jahren zum erweiterten Favoritenkreis. Drei Mal in den letzten fünf Jahren stand Bergamo im Cupfinale und am Ende als Verlierer da, erst am letzten Wochenende gegen Juventus Turin (0:1).

Diese „verfluchte“ Serie soll am Mittwoch im Endspiel gegen Leverkusen (21 Uhr, live ServusTV) reißen, versprach Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini. Dies sei „eine historische Chance“, nach eindrucksvollen Vorstellungen, inklusive der 3:0-Erfolge über Liverpool und Marseille, soll es nun beim Finaldebüt in der Europa League endlich klappen.

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