
Die Wiener Austria spekuliert mit einer Überraschung im Fußball-Bundesliga-Heimspiel gegen Leader Salzburg. „Wir sind zu Hause ungeschlagen und hoffen, dass wir das auch am Samstag noch bleiben“, sagte Trainer Manfred Schmid in Hinblick auf die 14. Runde am Samstag (17.00 Uhr). Nach einem „sensationellen“ Remis gegen Salzburg hat die SV Ried Lust bei der Admira nachzulegen. Nach vier sieglosen Spielen in Folge peilt indes Austria Klagenfurt in Hartberg einen „Dreier“ an.
„Ich erhoffe mir ein Topspiel meiner Mannschaft. Ich glaube, es ist für unsere Truppe eine wunderbare Aufgabe, gegen eine Champions-League-Mannschaft zu spielen. Jeder kann sich gegen die Besten in der Liga zeigen“, sagte Austria-Trainer Schmid. Trotz der Niederlage der „Bullen“ beim VfL Wolfsburg rechnet er „keinesfalls mit einem angeschlagenen Gegner. Der Kader ist riesig, sie können auf jeder Position wechseln, ohne dass ein Leistungsabfall vorhanden ist“.
Mut gibt der Austria das Saison-Hinspiel, das Salzburg am 8. August daheim durch ein Adeyemi-Tor in der 72. Minute für sich entschied. Schmid probierte es damals mit einer Fünferkette und einem zusätzlichen defensiven Block davor gegen den Ball, was für die meisten Trainer mittlerweile das System der Wahl gegen den Bundesliga-Krösus ist. „Unser Plan war wirklich gut, wir haben den gut umgesetzt. Was wir aber brauchen, ist sicher ein Mix aus Effizienz und vielleicht den einen oder Fehler weniger zu machen“, meinte Schmid, der wieder auf Lukas Mühl zurückgreifen kann.
„Natürlich war die Enttäuschung direkt nach dem Spiel in Wolfsburg groß. Alles andere wäre ja seltsam. Aber das ist nichts, was uns umwerfen wird, da bin ich mir sicher. Wir werden jetzt alles daransetzen, unsere Serie in der Liga auszubauen und wieder einen Dreier zu holen. Die Zeit zwischen den beiden Begegnungen sollte reichen, dass wir körperlich und mental bereit für Austria Wien sind“, sagte Trainer Matthias Jaissle vor der Fahrt in die Bundeshauptstadt. Salzburg ist seit neun Bundesliga-Partien gegen die Austria ungeschlagen (acht Siege, ein Remis). In den ersten 13 Spielen der aktuellen Saison blieben die Salzburger unbesiegt. Bei Salzburg sind Maximilian Wöber (Sprunggelenk) und Benjamin Sesko (Oberschenkel) fraglich.
Nach dem Erfolgserlebnis bei Salzburg reist indes Ried mit breiter Brust zur Admira. „Wir wollen auf alle Fälle drei Punkte holen“, gab Innenverteidiger Markus Lackner an, der bisher letzte Ligasieg datiert vom 29. August. Daher war Ried-Coach Christian Heinle klar, dass sein Team nun „ein völlig anderes Match“ erwartet. „Wir werden längere Ballbesitzphasen haben, es wird ein ausgeglicheneres Spiel. Wir dürfen uns keinen Meter schenken. Durch mehr Ballbesitz werden wir auch weiter auseinanderstehen, deshalb müssen wir hellwach sein“, erklärte Heinle.
Beide Teams halten bei je 14 Zählern, für die Admira ist es der Auftakt zu einem recht „knackigen“ Jahresendspurt. Nach Ried bekommt es die Admira mit Salzburg (auswärts), dem WAC (h), Sturm Graz (a) und Rapid (h) und damit vier der aktuellen Top-Fünf zu tun. „Wir haben aus den letzten zwei Spielen nur einen Punkt geholt“, sagte Admira-Coach Andreas Herzog. „Deswegen wollen wir jetzt wieder voll anschreiben.“
Austria Klagenfurt erwartet schließlich freilich kein einfacher Gang zum TSV Hartberg, der zuletzt acht Punkte aus vier Partien holte und auf Platz vier kletterte. Der siebtplatzierten Austria fehlen allerdings nur zwei Punkte auf die Steirer. Zwei „gestohlene Punkte“ monierte Trainer Peter Pacult nach dem jüngsten 3:3 daheim gegen die Admira, eine umstrittene Elferentscheidung hatte die Gäste um den vierten Saisonsieg gebracht. Dennoch war Pacult froh, dass seine Mannschaft wieder anschreiben konnte: „Wir nehmen auch die kleinen Körner mit.“
In Hartberg dürfen es durchaus wieder größere Exemplare sein, schließlich möchten die Kärntner den Anschluss an die obere Tabellenhälfte nicht verlieren. „Die Leistungen bisher waren unter dem Strich in Ordnung, wir stehen ganz gut da. Aber jetzt kommt die heiße Phase, jetzt müssen wir punkten, um dranzubleiben“, forderte Tormann Phillip Menzel. Aus Sicht von Hartberg-Coach Kurt Russ „steht einem weiteren Erfolg nichts im Wege“, wie der einstige Teamkollege von Pacult beim FC Tirol und im Nationalteam betonte. Er warnte aber vor einem „starken Gegner, der sehr aggressiv spielt, gut umschalten kann, und darauf müssen wir aufpassen. Es wartet ein schweres Spiel, aber wir möchten unbedingt drei Punkte holen.“
Im August lieferten die beiden Teams ein Torfestival ab, Klagenfurt ging im Wörthersee-Stadion als 4:3-Sieger vom Platz. „Das Hinspiel haben wir mit Pech verloren, einen Elfmeter in der Nachspielzeit verschossen. Aus den Fehlern haben wir gelernt und werden auf jeden Fall anders auftreten als damals. Wir wissen, dass es schwer wird, aber die Mannschaft ist im Moment sehr gut drauf“, sagte Russ.