BBC und Lineker einigen sich – Fußball-Moderator kehrt zurück

Der Streit zwischen der BBC und dem prominenten Fußball-Moderator Gary Lineker ist beendet. Wie der öffentlich-rechtliche Sender am Montag mitteilte, werde der englische Ex-Nationalspieler auf den Bildschirm zurückkehren. „Gary ist ein geschätzter Teil der BBC, und ich weiß, wie viel die BBC für Gary bedeutet, und ich freue mich darauf, dass er am kommenden Wochenende unsere Berichterstattung präsentiert“, sagte BBC-Generaldirektor Tim Davie.

Davie kündigte eine unabhängige Untersuchung der Social-Media-Vorschriften an. Lineker zeigte sich zufrieden. Er freue sich, auf Sendung zurückzukehren, sagte der 62-Jährige. Lineker hatte am vergangenen Dienstag getwittert, die Rhetorik der konservativen britischen Regierung sei „der von Deutschland in den 1930er Jahren nicht unähnlich“.

Die BBC wertete dies als Verstoß gegen ihre strikten Neutralitätsregeln und suspendierte den beliebten Moderator. Daraufhin verweigerten mehrere Moderatoren und Kommentatoren ihrerseits die Arbeit. In der sonst von Lineker geleiteten Flaggschiff-Sendung „Match of the Day“ wurden lediglich Spielszenen ohne Kommentar gezeigt. Kritiker warfen der BBC vor, sich dem Druck der Regierung zu beugen.

Lineker bedankte sich am Montag für die „unglaubliche Unterstützung“ und insbesondere die „Solidarität“ der Kollegen bei der BBC-Sportredaktion. „Fußball ist ein Mannschaftssport, aber ihre Rückendeckung war überwältigend“, sagte er in Anspielung auf den Kommentatorenboykott. BBC-Chef Davie musste sich indes harte Fragen vom eigenen Medienredakteur David Sillito gefallen lassen. „Wie können Sie so abgehoben vom eigenen Unternehmen, der eigenen Organisation, den eigenen Leuten, den eigenen Sendungen sein, dass Sie dieses völlige Chaos nicht vorhersehen konnten?“, fragte Sillito den Rundfunkdirektor.

Die BBC widmete der Causa am Montag einen Liveblog, in dem auch das politische Engagement Davies bei den regierenden Tories erwähnt wurde, ebenso wie Kritik von Oppositionsführer Keir Starmer. Dieser bezeichnete die Position des BBC-Verwaltungsratsvorsitzenden Richard Sharp als „zunehmend untragbar“ und verwies darauf, dass er dem früheren Tory-Premier Boris Johnson einen großen Kredit vermittelt habe. Die Öffentlichkeit frage sich nämlich, „wie um alle Welt er (Sharp) immer noch im Amt sein kann, während Lineker vom Schirm verbannt wurde“.

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