Bergrenn-Klassiker wird weiblich

Bei Esthofen – St. Agatha sind heuer elf PS-Amazonen am Start

Das Herz von Tanja Floss schlägt für den Motorsport. Und ihren Alex. Der fährt natürlich auch Bergrennen.
Das Herz von Tanja Floss schlägt für den Motorsport. Und ihren Alex. Der fährt natürlich auch Bergrennen. © MSC Rottenegg/Binder

Sie heißen Birgit, Beate, Claire, Eva, Sabine, Victoria oder Tanja. Sie sind jung, nett und widerlegen alle Klischees, die zum Thema Frauen und Autos gerne bedient werden: Frauen könnten nicht einparken, Männer wären die besseren Fahrer, geschenkt.

Einparken müssen die PS-Amazonen nämlich gar nicht können, dazu ist das Fahrerlager groß genug. Schnell müssen sie sein, und das werden die Ladies garantiert unter Beweis stellen und so richtig Vollgas geben, meist artgerecht in Frauenautos, wie im VW Golf, im Renault Clio, im Mitsubishi Colt, im Seat Ibiza, jedoch auch im Tatuus Master Formel 2000 mit weit über 300 PS.

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Gleich elf Starterinnen werden am 24. September beim 35. Internationalen Noblend Automobil-Bergrennen von Esthofen hinauf nach St. Agatha ihre behandschuhte Faust nach dem Sonderpreis für die schnellste Dame ausstrecken, 500 Euro sind dafür erstmals ausgelobt.

Die Haslacherin Tanja Floss, Stammgast in Esthofen, wird sich jedenfalls nach Kräften ins feuerfeste Zeug legen, um dem Druck beim Heimrennen stand zu halten. „Ich will auf alle Fälle Spaß haben, die einmalige Stimmung genießen, naja, und die 500 Euro könnte ich fürs Auto auch gut gebrauchen…!“

Dass einige der flotten Damen um Klassensiege mitreden werden, glaubt Rennleiter Alfred Fischer. Zu oft musste er bei Auto-Slaloms schon geschlagene Männer trösten, wenn die Holde dem Herrn der Schöpfung um die Ohren gefahren war. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Frauen auf dem Treppchen ganz oben stehen, auch in der Gesamtwertung“, prophezeite der motorsportbegeisterte Bäckermeister.

Den weiblichen Zustrom erklären Fischer und MSC-Rottenegg-Präsident Markus Altenstrasser mit dem leistbaren Vergnügen am Berg. Die Kosten für eine Saison Bergrennen wären geringer, als ein Wochenende in der Rallye-Meisterschaft. Leistbar ist auch das Wochenendticket für den Klassiker, mit nur 25 Euro sind Erwachsene beim Training (Samstag, 23. September, ab 11 Uhr, Sonntag, 24. September, ab 8.30) und Rennen (Sonntag ab 11 Uhr) hautnah an der Strecke und im Fahrerlager mit von der Partie. AHA

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