Nach 39 Sekunden stand es 0:1, nach sieben Minuten 0:2 — der Start von Blau-Weiß Linz ins Bundesliga-Duell mit Sturm Graz ließ Böses erahnen.
„Wir nehmen uns so viel vor und starten so in die Partie. Das war wieder ein brutaler Schlag ins Gesicht“, ärgerte sich Stefan Haudum. Am Ende zog sich der Aufsteiger mit dem 1:4 noch halbwegs achtbar aus der Affäre, war aber erneut weitgehend chancenlos.
„Haben uns erstmals als Bundesliga-Team gefühlt“
Speziell die Defensive bereitet weiter Kopfzerbrechen. 16 Gegentore nach fünf Runden sprechen ebenso eine klare Sprache, wie fünf Verlusttreffer in der ersten Viertelstunde. „Wir kriegen zu einfach die Tore und zu viele Tore“, bestätigte Haudum. Nichtsdestotrotz nahmen die Linzer, die diesmal tiefer verteidigten, einige positive Aspekte aus dem Spiel mit.
„Das war das Gute von der Mannschaft, dass wir ruhig geblieben sind und weiter stark gegen den Ball gearbeitet haben. Sturm hat wenige Torchancen aus dem Spiel gehabt“, verwies Trainer Gerald Scheiblehner auf drei Gegentreffer aus Standardsituationen. „Ich finde, wir haben heute phasenweise so gespielt, wie ich mir das vorstellen.“ Auch Tobias Koch meinte: „Wir haben uns heute das erste Mal richtig als Bundesligamannschaft gefühlt.“
Nach dem 1:2 durch das Eigentor von David Affengruber — der erste Gegentreffer für die Grazer in der laufenden Saison — war kurzzeitig noch einmal Hoffnung aufgekeimt. Mit dem 1:3 nach einem Corner war das Spiel aber endgültig gelaufen. „Wir haben richtig gut gespielt, bekommen aber natürlich zu viele Gegentore aus individuellen Fehlern“, sagte Koch.
Nun gilt es für die Linzer, auswärts gegen Tirol und daheim gegen Altach zu punkten. „Es werden andere Spiele. Wir sind nicht mehr der ganz große Underdog“, erklärte Scheiblehner.