Cinel peilt erfolgreiches Debüt als Salzburg-Trainer an

Onur Cinel verspürt vor seinem Debüt große Vorfreude © APA/BARBARA GINDL

Red Bull Salzburg hofft im Fußball-Bundesliga-Heimspiel am Sonntag (17.00 Uhr) gegen Austria Klagenfurt auf den Trainereffekt. Nach zwei Niederlagen und einem Remis aus den jüngsten drei Partien musste Gerhard Struber gehen, dessen Interims-Nachfolger Onur Cinel peilt gegen die Kärntner drei Punkte an, um die Führung in der Meistergruppe von Sturm Graz zurückzuholen. Der LASK kann davor mit einem Heimerfolg gegen Schlusslicht Hartberg den dritten Platz absichern (14.30 Uhr).

Cinel verspürt vor seinem Debüt eine große Vorfreude. „Das wird sehr emotional, auch weil mein erstes Spiel ein Heimspiel ist und meine Familie da sein wird“, sagte der 38-Jährige. Die vergangenen Einheiten verliefen ganz nach dem Geschmack von Cinel, alle Kicker seien mit großem Engagement bei der Sache gewesen. „Jetzt wollen wir das umsetzen, was wir uns im Training und in den Videostudien erarbeitet haben, und das bestmöglich“, meinte der Coach.

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Cinel rückte am Montag von Liefering zu den Salzburgern auf, Alexander Schlager kennt den früheren Schalke-Nachwuchs-Trainer aber schon seit längerem vom ÖFB-Team, wo Cinel als Assistent von Ralf Rangnick arbeitet. „Die Trainingswoche war voller Energie und die Stimmung sehr positiv“, erzählte der Goalie. „Jetzt wollen wir von der ersten Sekunde an giftig sein, den Gegner in seiner Hälfte halten, das Spiel proaktiv gestalten und mit drei Punkten nach Hause gehen.“

Im Titelrennen mit Sturm Graz sieht Schlager seine „Bullen“ trotz der jüngsten Rückschläge in der besseren Position. „Wir sind immer noch Erster, und wir haben große Qualität und unbedingten Willen. Wenn wir diese beiden Dinge auf den Platz bringen, sehe ich wenige, die uns schlagen können“, erklärte der 28-Jährige noch vor dem 1:0-Erfolg von Sturm Graz gegen Rapid am Freitag. Die Steirer haben mit nun 35 Punkten zumindest vorläufig die Führung in der Meistergruppe übernommen. Salzburg braucht einen Sieg, um nach Punkten gleichzuziehen und wieder die Spitze zu übernehmen.

Die Klagenfurter sind zwar seit sechs Runden sieglos, holten aber in der Vorwoche einen Punkt bei Rapid. Auch deshalb ist Cinels Respekt vor dem Tabellenfünften groß. „Sie haben mit Peter Pacult einen sehr erfahrenen Trainer und sind eine Mannschaft, die immer wieder die Grundordnung wechselt“, warnte der Deutsche. „Aber wichtig ist, auf uns zu schauen, auch darauf, was uns Klagenfurt gibt und was zu unseren Stärken passt.“

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Pacult spekuliert gegen den Serienchampion mit einer Überraschung, zumal seine Klagenfurter gegen Salzburg im Herbst ein Heim-1:1 holten und zuletzt in Wals-Siezenheim nur 0:1 verloren. „Dass wir da gut mitgehalten haben, ist bei meinen Spielern sicher noch im Kopf, da muss ich sie nicht extra darauf hinweisen“, meinte Pacult. Der Trainerwechsel in Salzburg ließ den Wiener ziemlich kalt. „Darauf haben wir eh keinen Einfluss. Er wird sicher eine neue Stimmung reinbringen, aber ein paar Runden vor Schluss wird sich nicht großartig viel ändern, auch nicht personell“, vermutete Pacult.

Der LASK nimmt das Heimspiel gegen Hartberg mit neu gewonnenem Selbstvertrauen in Angriff. Mit dem 3:1-Erfolg gegen Salzburg gelang den Linzern nach langer Tristesse wieder ein Highlight, Lohn war der Vorstoß auf Meistergruppen-Rang drei. „Die Stimmung war gelöster als in der letzten Woche, mit einem Sieg fällt Ballast ab. Die Burschen strahlen aus, dass es noch nicht aus ist und dass sie noch leben“, sagte Trainer Thomas Darazs.

Der Nachfolger von Thomas Sageder erlebte gegen Salzburg einen Traum-Einstand. Wunderdinge seien aber trotzdem nicht zu erwarten, betonte Darazs. „Für neue und ganz große Impulse ist es immer noch zu kurz. Wir werden den Fußball in den nächsten Wochen sicher nicht neu erfinden.“ Er muss weiterhin auf den verletzten Robert Zulj verzichten – wohl auch deswegen warnte Darazs vor dem TSV. „Wir haben großen Respekt vor den Leistungen der Hartberger, die über eine klare Spielidee verfügen und mit einem sehr mutigen Ansatz agieren. Wir fühlen uns aber gut vorbereitet. Wichtig wird sein, eine gute Balance an den Tag zu legen und gute Entscheidungen am Spielfeld zu treffen“, erklärte der 46-Jährige.

Hartberg-Coach Markus Schopp gab das Lob umgehend zurück. „Man konnte gegen Salzburg erkennen, dass der LASK versucht, noch intensiver und vertikaler zu werden. Außerdem löst ein Sieg gegen Salzburg sicher Euphorie aus, doch darauf sind wir vorbereitet“, betonte der Steirer. Seine Truppe wartet seit knapp zwei Monaten auf einen vollen Erfolg. „Wir haben in der Meisterrunde zu viele Momente, in denen wir nicht souverän sind, und das wird einfach bestraft. Wenn wir uns nicht stabilisieren und aus dem, was wir uns erarbeitet haben, zu wenig machen, dann ist das in der Meistergruppe nicht gut genug“, erklärte Schopp.

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