Coronavirus – „Die größte Krise der Fußball-Geschichte“

ÖFB hofft auf Unterstützung für Vereine durch Politik — EM-Fahrplan muss evaluiert werden

Auf ÖFB-Präsident Leo Windtner (r.) und Geschäftsführer Bernhard Neuhold hoffen, dass der Fußball nicht im Regen stehen gelassen wird. © APA/Jäger

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Sport sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkret abschätzbar.

Klar ist jedoch, dass die Einbußen für viele Klubs und Verbände enorm sein werden „Es ist die größte Krise in der Geschichte des Fußballs. Wir wissen alle, dass dieses schreckliche Virus den Fußball, das ganze Leben in Europa, nahezu unmöglich macht“, sagte UEFA-Präsident Aleksandar Ceferin.

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Vor einer schlimmen Lage stehen vor allem die kleineren Vereine, für die die fehlenden Einnahmen existenzbedrohend werden können. „An der Basis herrscht große Besorgnis um die wirtschaftliche Zukunft“, weiß ÖFB-Präsident Leo Windtner. Er hofft auf Unterstützung durch die öffentliche Hand: „Die brauchen wir dringend.“

Unterstützung notwendig

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Das sah auch ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold so: „Von der Bundesliga bis in die letzte Spielklasse brechen Erlöse weg, wodurch sich ernste bis teils dramatische Situationen ergeben.“ Der Niederösterreicher machte sich ebenfalls für Unterstützung aus der Politik stark: „Damit das Gerüst des organisierten Fußballs nach der Krise so weiterbestehen kann wie zuvor, weil es wichtige gesellschaftspolitische Leistungen erbringt.“

Auch der ÖFB ist betroffen, wenn auch nicht ganz so dramatisch. Das EM-Startgeld von 9,25 Millionen Euro wird im Budget fehlen, ebenso wie mögliche Einnahmen aus den Heimspielen. Jenes gegen die Türkei ist ja bereits abgesagt, jenes gegen England am 2. Juni ist in der Schwebe.

Schmerzhaft, aber nicht existenzbedrohend

„Selbstverständlich spielt es für das Jahresergebnis eine Rolle, ob die EM-Erlöse dabei sind, aber es handelt sich wohl nur um eine Verschiebung auf 2021. Daher sind die Einschnitte für uns schmerzhaft, stellen aber Stand jetzt keine existenzielle Bedrohung dar“, so Neuhold.

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Die Planungen für die EURO müssen nun freilich evaluiert werden. Ob das für heuer angesetzte Programm inklusive Basecamp in Seefeld auch im nächsten Jahr Bestand haben wird, ist völlig offen. „Es wird alles zu beurteilen gelten. Zum einen die Setups, die gebucht wurden, zum anderen, was es bedeutet, dass die EM ein Jahr später stattfindet“, sagte der Geschäftsführer.

UEFA: Anpassungen bei Quali-Runden möglich

Selbst den europäischen Verband trifft die Krise, die Verschiebung der EM koste „Hunderte Millionen Euro“, wie Boss Ceferin erklärte. Die Voraussetzungen für die EURO 2021 sollen aber gleich bleiben. Der Plan ist, dass in zwölf Städten gespielt wird. „Wenn etwas kompliziert wird, dann können wir es auch mit elf, neun oder weniger Stadien machen“, schränkte Ceferin ein.

Die UEFA bekannte sich weiters dazu, die Klubbewerbe bis 30. Juni abzuschließen, ließ sich aber eine Hintertür offen: So seien Anpassungen der Quali-Runden zur Champions und Europa League 2020/21 bei einem späteren Abschluss der Saison, das heißt nach dem 30. Juni, möglich.

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