Gute Bilanz der oö. Olympioniken

Drei Bronzemedaillen holten Oberösterreichs 17 Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio — zahlenmäßig das beste Ergebnis seit 1936. Auch wenn die Wartezeit auf das erste Gold seit Windsurfer Christoph Sieber in Sydney 2000 mindestens noch drei Jahre andauert, hat sich ein Quintett heuer die Bestnote verdient.

SEHR GUT:

Die Bronze-Medaillen von Bettina Plank (Karate), Lukas Weißhaidinger (Diskus) und Shamil Borchasvili (Judo) glänzen wie Gold. Plank ließ ihre schwache Saison vergessen und wuchs im Weltklassefeld über sich hinaus, Weißhaidinger hielt dem eigenen Druck und jenem der Öffentlichkeit stand, Borchashvili war die OÖ-Sensation und nutzte die Gunst der Stunde — er profitierte von der Verschiebung.

Duo ohne Edelmetall top

Keine Medaille, aber dennoch einen Einser verdienten sich Tischtennis-Ass Liu Jia und Vielseitigkeitsreiterin Lea Siegl. Erstere zeigte im Alter von 39 Jahren mit dem Achtelfinal-Einzug (9.) noch einmal was in ihr steckt. Nebenbei organisierte sie noch eine Spendenaktion für die Opfer einer Flutkatastrophe in China. Zweitere sorgte beim Debüt mit Platz 15 für das beste ÖOC-Ergebnis überhaupt — und das als Jüngste im Feld.

GUT:

Susanne Walli sorgte im Lager der Leichtathleten für eine Überraschung. Die Linzerin lief direkt ins 400-m-Semifinale und dort dann auch noch persönliche Bestzeit (20.). Auch die Kanutinnen Ana Lehaci und Viktoria Schwarz (12.) verdienten sich trotz Verpassen des Finales gerade noch einen Zweier. Die schnellste Zeit in ihrer gemeinsamen Karriere war über 500 m bei schwierigen Verhältnissen zu wenig, die Konkurrenz zu stark.

BEFRIEDIGEND:

Judo-Ass Sabrina Filzmoser musste sich zwar in Runde eins geschlagen geben, die Quali war nach ihrem Kreuzbandriss aber schon ein Erfolg —als Unterstützerin von Borchashvili verdient sie einen glatten Einser. Das Tischtennis-Duo Sofia Polvanova und Debütantin Liu Yuan stand im Team gegen China auf verlorenem Posten, im Einzel gelang Polcanova zumindest ein Sieg (9.), im Mixed ging gegen die späteren Olympiasieger nichts. Gewichtheber Sargis Martirosjan verbesserte zwar seine Leistung in Kilogramm im Vergleich zu Rio nicht, dafür aber seine Platzierung um einen Rang (10.).

Verletzungssorgen

Die Auftritte im Siebenkampf von Ivona Dadic (8.) und Verena Mayr (11.) spiegeln sicher nicht die wahre Klasse der beiden. Ganz so fit, wie das Duo vor dem Wettkampf beteuerte, waren sie nach beeinträchtigter Vorbereitung nicht.

GENÜGEND (4):

Die Schwimmer Bernhard Reitshammer (30., 32., 35.) und Simon Bucher (37.) blieben bei ihrem Debüt unter den Möglichkeiten, verpassten die eigenen Bestzeiten. Das Duo kämpfte mit der Nervosität.

OHNE BEURTEILUNG:

Dressurreiterin Viktoria Max-Theurer musste wegen eines entzündeten Backenzahns ihres Pferdes vor dem Bewerb w.o. geben.

Eine Analyse von Tobias Hörtenhuber

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