Das nächste Märchen wartet auf Happy End

Mit Sensation gegen Italien will Österreich bei der EM zum dritten Mal Geschichte schreiben

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Die ersten beiden rot-weiß-roten Höhepunkte dieser EM-Endrunde waren geschichtsträchtig, aber noch keine Sensation.

Nach dem Premierensieg gegen Nordmazedonien und dem erstmaligen Einzug in die K.o.-Phase würde nun ein Aufstieg gegen Italien als absolute Sternstunde in die Annalen eingehen.

Der Glaube daran war beim ÖFB-Team vor dem Achtelfinale im Wembley (21, live ORF 1) ungebrochen.

Außenseiterrolle als Trumpf für Österreich?

„Jeder Spieler spielt, um eine weitere Geschichte zu schreiben“, sagte Offensivspezialist Marko Arnautovic vor der Abreise am Freitag nach London. „Wir kommen nicht her, um Urlaub zu machen oder das Stadion zu besuchen, sondern um ein Spiel zu gewinnen.“

Das sah auch Teamchef Franco Foda so. Die seit 30 Spielen ungeschlagenen Italiener, zugleich seit elf Matches ohne Gegentor, seien zwar haushoher Favorit. „Aber es ist immer alles möglich im Fußball. In einem Spiel ist immer alles möglich.“ Mittelfeldmann Florian Grillitsch sah die klar verteilten Rollen sogar als möglichen Vorteil. „Vielleicht können wir das als Trumpf verwenden, der Underdog zu sein.“

Taktische Überlegungen

Neben einer breiten Brust braucht es freilich auch einen ausklügelten, taktischen Plan. Die Italiener wurden mehrmals beobachtet, Foda weiß, wo Stärken und Schwächen liegen. Die Squadra Azzurra habe eine etwas andere, flexiblere Spielanlage als zuletzt die Ukraine, erklärte der Deutsche.

Linksverteidiger Leonardo Spinazzola orientiere sich im Ballbesitz nach vorne, aus dem 4-3-3 werde dadurch im Spielaufbau eine Dreierkette. Für die Tiefe sorge Mittelstürmer Ciro Immobile, während sich Lorenzo Insigne und Nicolo Barella immer wieder auf die Zehnerposition bewegen würden. „Gerade da muss man sehr aufpassen. Da müssen wir uns Gedanken machen, wie wir da Zugriff bekommen.“

Keine großen Auswirkungen sieht der Teamchef im wahrscheinlichen Ausfall von Kapitän Giorgio Chiellini im Abwehrzentrum. „Sie haben genug Alternativen, die dort spielen können. Insofern ist das für Italien kein großer Unterschied.“

Lazaro einziger Ausfall

Österreich dürfte von der Startformation her ähnlich wie gegen die Ukraine beginnen, ob oben genannter italienischer Verhaltensweisen aber mit etwas anderen Positionierungen. Dennoch gilt es, auch die eigenen Stärken auf den Platz zu bringen. „Wir können sie mit unseren Waffen schlagen. Wir müssen uns auf das fokussieren, was uns auszeichnet“, meinte Leipzig-Legionär Marcel Sabitzer.

Personell kann Foda fast aus dem Vollen schöpfen. Martin Hinteregger und Florian Grillitsch absolvierten nach Adduktorenproblemen das Abschlusstraining in Seefeld, auch Christoph Baumgartner ist nach seinem Zusammenprall gegen die Ukraine wieder voll fit. Einzig Valentino Lazaro fällt weiterhin aus.

Ein mögliches Viertelfinale würde in München stattfinden — dann im Gegensatz zum Achtelfinale mit österreichischen Fans. „Wir haben das auch in der Mannschaft thematisiert. Wir werden alles versuchen, dass wir danach noch ein Spiel haben“, so Foda, der zum Duell der möglichen Gegner, Belgien gegen Portugal, zwei ÖFB-Scouts entsandte.

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