FIS-Renndirektor Trinkl über die Streif-Abfahrt

Hannes Trinkl
Hannes Trinkl © APA/Hochmuth

Hannes Trinkl, Abfahrtsweltmeister von 2001, sieht die Streif perfekt gerüstet für die anstehenden Rennen, wie der Oberösterreicher im VOLKSBLATT-Gespräch erklärte.

FIS-Renndirektor Hannes Trinkl über…
… die Vorbereitungen:
Sie sind so weit abgeschlossen, es ist alles fertig für das erste Training.

… die Piste: Sie wird durch die Rutscherei noch ein bisschen härter werden. Aber sie war schon im Vorjahr sehr gut und wird auch heuer in ähnlichem Zustand sein. Es ist wirklich alles sehr, sehr perfekt vorbereitet.

… seine persönliche Anspannung: Die Anspannung ist immer da, das gehört dazu. Wir hoffen, dass alle gesund am Samstagabend wegfahren, das ist immer unser Ziel, auch von den Veranstaltern, schöne Rennen zu haben. Aber die Anspannung ist immer riesengroß, gerade auf einer so anspruchsvollen Strecke wie hier.

… die Ziele für Kitzbühel: Wir wollen einfach ein schönes Rennen haben, bei dem jeder gern zuschaut, wo auch die Läufer eine Gaudi haben. Spektakulär ist eine Abfahrt sowieso. Wir wollen nicht schauen, dass sie noch spektakulärer wird, sondern, dass sie schön ist. Im Gelände möchten wir die Leute aus der Hocke holen, um die Geschwindigkeit im Griff zu haben.

Wir wollen, dass jeder mit lachendem Gesicht im Ziel steht. Ab und zu hilft das Wetter mit, oft tun wir uns ein bisschen schwer, weil wir mit der Natur zu arbeiten haben. Da wollen wir einfach das Maximale herausholen.

… die bisherige Saison inklusive wetterbedingter Herausforderungen:
Wir hatten noch nicht ein Rennen, bei dem wir nicht mit dem Wetter zu kämpfen hatten. Bormio war unten extrem glatt und eisig, das war nicht mehr schön. Da ist das dann das Problem in erster Linie die Länge, weil die Läufer vor allem im Kopf schon müde sind.

… eine mögliche Verschiebung des Weltcup-Winters: Im Nachwuchsbereich ist das sicher ganz, ganz wichtig, im März, April herrschen die besten Verhältnisse. Im Weltcup laufen dir halt irgendwann die Wochenenden davon. Im Speed hatten wir dort, wo wir bis jetzt gefahren sind, einen guten Schnee. Eine Notwendigkeit sehe ich darin, dass Lake Louise und Beaver Creek im Kalender bleiben, weil wir dort fast immer gute Verhältnisse haben.

Späterer Start hilfreich

Mehr Probleme gab es eher auf der technischen Seite, weil das sehr schwierig zu präparieren ist. Auf der Speedseite sind wir momentan ganz gut unterwegs, aber natürlich würde es helfen, wenn wir ein Wochenende später beginnen könnten.

… die Chancen für die Österreicher in Kitzbühel: Ich sehe schon gute Chancen. Gerade für unsere drei Oberösterreicher. Andi (Ploier, Anm.) muss natürlich noch lernen, aber er fährt gut Ski. Hemi (Hemetsberger) ist stark, Vinc (Kriechmayr) sowieso extrem stark. Ich würde mich freuen, wenn sie vorne mitfahren können, auch die anderen Österreicher.

… seine persönlichen Erinnerungen an die Streif: Ich bin hier immer sehr, sehr gerne gefahren. Leider habe ich nie hier gewonnen, das ärgert mich heute noch. Aber für mich war es immer eine der schönsten Abfahrten, mit diesem Gelände, das hat einfach was.

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