Der Himmel über Linz strahlte in Blau-Weiß

Der Außenseiter besiegte den favorisierten LASK im Stadtduell hochverdient mit 2:0

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/ 14. RUNDE: FC BLAU WEI? LINZ

Seit der Gründung des Klubs 1997 musste man auf diesen Moment warten, am Sonntag hatte die Leidenszeit für Blau-Weiß Linz aber ein Ende und besiegte man erstmals auf Bundesliga-Ebene den Stadtrivalen LASK mit 2:0. Und das höchst verdient. Dabei tasteten sich beide Teams nach einer Trauerminute für den verstorbenen Raphael Dwamena (siehe Kommentar) in der Anfangsphase ab.

Danach aber übernahmen die Hausherren rasch das Kommando und fanden auch die erste gute Chance vor. Torjäger Ronivaldo setzte einen Heber aus rund 40 Metern aber knapp neben das Tor. Es ging in dieser Tonart weiter und Blau-Weiß blieb am Drücker. Bis man aber erstmals jubeln durfte, dauerte es eine halbe Stunde.

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Nach starker Flanke von Alexander Briedl zielte der Brasilianer genauer und versenkte die Kugel aus fünf Metern zur Führung in den Maschen (29.). Und beinahe hätte der Stürmer vor der Halbzeit ein zweites Mal zugeschlagen, doch seinen Kopfball lenkte LASK-Keeper Tobias Lawal in höchster Not um die Stange (31.)

Und der LASK? Der fand vor der Pause offensiv nicht nennenswert statt und gegen die strukturierten Blau-Weißen kein Mittel. Das setzte sich auch nach der Pause fort. Nur 26 Sekunden nach Wiederbeginn verfehlte Simon Pirkl knapp das Tor.

„Blau-Weiß wollte mehr“

Doch dann waren endlich auf die Athletiker an der Reihe und verzeichneten ihre beste Chance des Spiels. Marin Ljubicic setzte seinen Volley nur knapp über die Querlatte. Blau-Weiß verstand es in dieser Phase, den Gästen die Räume zu nehmen und konnte die zaghaften Angriffsversuche rasch zu unterbinden.

Und dafür sollte man sich in Minute 82 dann auch belohnen. Der eingewechselte Stefan Feiertag schlenzte den Ball aus rund 18 Metern an Tobias Lawal vorbei ins Netz und fixierte so den völlig verdienten Endstand. „Es war ein überragendes Spiel von uns“, freute sich Blau-Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner, der von einem „besonderen Tag“ sprach und ergänzte:

„Das Team hat großartige Mentalität und Leidenschaft bewiesen.“ LASK-Coach Thomas Sageder hingegen hatte das Gefühl, „dass wir nicht auf 100 Prozent gefahren sind, sondern nur auf 95. Wir waren nicht so giftig und spritzig, wie es in einem Derby nötig wäre“. Nachsatz: „Das ist enttäuschend. Und da gibt es keine Ausreden.“ Die kommende Trainingswoche wird im Lager der Derbysieger jedenfalls eine entspannte. Für Montag gab der Trainer frei.

Leberkäse als Belohnung

Ab Dienstag jedoch bestimmen die Spieler selbst die Inhalte der Einheiten. „Das habe im Falle eines Sieges versprochen“, grinste Scheiblehner. „Ich gehe davon aus, dass die Intensität nicht die allerhöchste sein und speziell Fußball-Tennis in den kommenden Tagen eine große Rolle spielen wird.“ Doch das war noch nicht alles. Auch eine Leberkäs-Jause hat der Coach seinen Schützlingen zugesichert. Die man wohl ähnlich hungrig verspeisen wird, wie man es mit dem LASK am Sonntag gemacht hat.

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