Der Umweg Steyr führte ans Ziel

Wie sich der 21-jährige Julian Turi zum Rieder Abwehrchef entwickelte

Seit seinem Gastspiel in Steyr explodierte nicht nur die Leistung von Julian Turi (r.), sondern auch der Marktwert von 50.000 auf 300.000 Euro (lt. transfermarkt.at).
Seit seinem Gastspiel in Steyr explodierte nicht nur die Leistung von Julian Turi (r.), sondern auch der Marktwert von 50.000 auf 300.000 Euro (lt. transfermarkt.at). © AFP/Stiplovsek

„Ohne den Schritt nach Steyr würde ich wahrscheinlich nicht in der Bundesliga spielen“ — die Entwicklung von Julian Turi (21) ist bemerkenswert, ebenso wie seine Reife.

Auch im letzten Pflichtspiel des Jahres am Samstag (17 Uhr) bei der WSG Tirol wird er als Abwehrchef der SV Guntamatic Ried einlaufen. „Er ist einer der Aufsteiger des Jahres“, lobte Trainer Christian Heinle. Der Weg dorthin war aber ein beschwerlicher.

Nach einem halben Jahr ohne Bundesliga-Einsatz im Innviertel (Wechsel von der Admira) nahm der damals 20-jährige Turi im Jänner über die Umleitung Vorwärts Steyr einen neuen Anlauf. „Ich wusste, wenn ich das packe, kann es sehr viele Schritte nach vorne gehen.“

Verletzung stoppte den Höhenflug nur kurz

In der zweiten Fußball-Liga übernahm der robuste Innenverteidiger sofort das Kommando. „Ich sehe mich schon als Führungsspieler. Ich habe dort viel gelernt, jede Minute gespielt“, erinnerte er sich.

Zurück in Ried schien Turi das gewonnene Selbstvertrauen sofort in einen Stammplatz ummünzen zu können — bis ihn eine schwere Verletzung stoppte. Bereits im dritten Testspiel Anfang Juli kegelte sich der Niederösterreicher die Schulter aus.

„Ein Schock, weil ich große Ambitionen hatte“, erklärte Turi, der sich aber Schritt für Schritt zurückkämpfte. „Da muss jeder mal durch. Das Wichtigste ist, dass man nie aufgibt.“

Das Ziel Bundesliga erreichte er schließlich mit Verspätung am 10. September beim 0:3 in Salzburg. Seit der Verletzung von Markus Lackner gibt Turi nun den Takt im Abwehrzentrum vor. Bemerkenswert: In den fünf Spielen mit ihm als „Chef“ verlor Ried nur einmal, holte acht Punkte. Er übernehme gerne Führung, aber wesentlich sei die Mannschaft. „Der Klassenerhalt steht über allem.“

Von Tobias Hörtenhuber

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