Der Weg von Nizza nach Paris kann lange und steinig sein

Oberösterreichs Siebenkämpferin Verena Mayr muss noch um ihr Olympia-Ticket bangen

Bis zu den Olympischen Spielen Paris muss Verena Mayr noch einige Hindernisse überspringen
Bis zu den Olympischen Spielen Paris muss Verena Mayr noch einige Hindernisse überspringen © ÖLV

Zuschauen ist das Schlimmste für einen Sportler. Umso mehr, wenn es bei den Olympischen Spielen sein sollte. Doch daran will Verena Mayr, geborene Preiner, gar nicht denken. Die 29-jährige Ebenseerin liegt aktuell auf Ranglistenplatz 22, die weltbesten 24 Siebenkämpferinnen sind für die Spiele in Paris in sechs Wochen qualifiziert.

Sie hatte jüngst die Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom verpasst, weil sie eine Grippe aus der Bahn geworfen hatte. Nur Daumen drücken für ihren Teamkollegen Lukas Weißhaidinger bei dessen Diskuswurf zur Silbermedaille war sich ausgegangen.

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Banges Warten

Nun muss Mayr warten, bis die Ärzte wieder grünes Licht für intensives Training geben. „Ich fühle mich nicht krank, aber ich muss auf meinen Körper und die Ärzte hören. Wenn ich zu bald wieder mit dem Training anfange, kann aus der Grippe leicht eine Herzmuskelentzündung werden, das darf ich nicht riskieren“, übt sich Mayr zwangsweise in Geduld.

Sie sei körperlich derzeit bei 70, 80 Prozent, viel zu wenig für das Erbringen von Topleistungen. „Wenn ich nicht bei 100 Prozent bin, brauche ich gar nicht an einen Start denken“, verwies die Siebenkampf-Staatsmeisterin auf die anstehenden Leichtathletik-Meetings in Ratingen bei Düsseldorf ab 22. Juni und in Hexham ab 29. Juni.

Bei beiden Veranstaltungen würde Mayr gerne starten und wichtige Punkte für die Rangliste sammeln. „Wir haben bei beiden Meetings um Startplätze angefragt, in den nächsten Tagen werden wir Bescheid bekommen, wo ich starten darf. Ich kann einfach nicht zu Hause herum sitzen und warten und hoffen, dass mich keine andere Athletin in der Rangliste überholt.“

Im Frühjahr weilte Mayr des Öfteren in ihrer sportlichen Wahlheimat Nizza, dort ist ihre Trainingsgruppe samt Trainer Rudy Bourguignon stationiert.

Guter Saisonstart

Die Aufbauphase der Saison mit Blickrichtung Olympische Spiele 2024 war sehr gut verlaufen, zuletzt holte Mayr beim Internationalen Mehrkampf-Meeting in Götzis Mitte Mai den Siebenkampf-Staatsmeistertitel. Mit exakt 6.196 Punkten sicherte sich die gebürtige Ebenseerin die ÖM-Goldmedaille.

Schon zu Saisonbeginn, bei den Mehrkampf-Staatsmeisterschaften in der Linzer Sporthalle im Februar, konnte Verena Mayr den Meistertitel im Fünfkampf mit 4.525 Punkten erobern.

Doch ausgerechnet in der Woche vor den Europameisterschaften in Rom kam die Grippe. Der Weg von Nizza nach Paris wird leider noch steinig werden.

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