„Der Weg zurück ist hart“

Skifahrerin Elisabeth Reisinger über ihr Comeback nach 653 rennlosen Tagen und den Olmypia-Traum

Elisabeth Reisinger auf dem Weg zurück in den Weltcup.
Elisabeth Reisinger auf dem Weg zurück in den Weltcup. © AFP/Klamar

Am 21. Februar 2020 erlitt Elisabeth Reisinger in Crans-Montana einen Kreuzbandriss, nicht die erste schwere Verletzung für die 25-Jährige. Am letzten Wochenende gab die Oberösterreicherin in Lake Louise aber ihr Weltcup-Comeback.

Die wichtigste Frage gleich zu Beginn: Wie geht’s dem Knie?

ELISABETH REISINGER: Sehr gut, ich muss zwar noch jeden Tag in die Physio, aber ich habe keine Schmerzen und sehr gute Trainingstage, erst in Copper Mountain, dann in Lake Louise hinter mir.

Und auch das erste Rennen, am Wochenende eben in Lake Louise. Wie zufrieden sind Sie mit Platz 29 in der Abfahrt?

Ich konnte im Sommer zwar eine normale Vorbereitung machen, aber das war dann das erste Rennen nach 653 Tagen. Es ist alles etwas mühsamer als erwartet, die eine Saison, die vielen Kilometer gehen mir ab. Im ersten Moment war ich schon ein wenig enttäuscht, dass es nur Rang 29 wurde. Es hat noch nicht alles so zusammengepasst, wie erhofft. Aber in der Analyse habe ich dann gesehen, dass mir einige Passagen schon sehr gut gelungen sind.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir haben im Moment ein sehr starkes Team, sehr viele gute Mädels, die Konkurrenz ist riesig und mir fehlt die Konstanz, deshalb fahre ich jetzt einmal zum Europacup in die Schweiz, um Erfahrungen zu sammeln. Im Weltcup geht es für mich dann in Val d’Isere (18./19. Dezember/Anm.) weiter, wobei die Teams für die Rennen wieder erst vor Ort nominiert werden.

Was fehlt Ihnen noch?

Vor allem bei hohem Tempo und in schnellen Kurven das letzte Vertrauen und die Selbstverständlichkeit. Der Weg zurück ist hart, aber ich bin positiv. Ich denke, dass in dieser Saison noch einiges passiert.

Sensationeller Sieg im Europacup

Sind die Olympischen Spiele ein Thema?

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Oberste Priorität hat, dass ich verletzungsfrei bleibe, mich herantaste und im Weltcup wieder gute Leistungen bringe. Olympia wäre natürlich ein Traum, aber es wäre überraschend, wenn ich das in der Comeback-Saison schaffen würde. Da müsste viel zusammenpassen, damit das klappt. Aber wer weiß, es kann viel passieren und wir haben im Dezember und Jänner noch einige Speed-Rennen.

P.S.: Das Interview führten wir kurz vor den Super-G-Europacupevents bei schwierigen Bedingungen in Zinal (SUI). Diese beendete Reisinger gestern sensationell auf den Rängen drei (Siegerin Christina Ager) und eins. Danach meinte sie: „Ich bin froh, dass die Rennen so gut ausgegangen sind, es hat gut gepasst und ich freue mich schon auf die nächsten Rennen.“

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