DFB wies die Kritik der Politik an Nike-Deal zurück

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig hat Kritik aus der Politik an dem umstrittenen Ausrüsterwechsel von Adidas zu Nike beim Deutschen Fußball-Bund deutlich zurückgewiesen.

“Ich habe mich schon sehr gewundert, dass Politiker kenntnisfrei und vor allem ohne Faktenlage sich populistisch so weit aus dem Fenster lehnen. Das muss ich ehrlich sagen, ist eine neue Qualität“, sagte Rettig dem Sportportal ran. „Da hätte man vielleicht doch das ein oder andere Mal besser geschwiegen.“

Der DFB hatte am Donnerstag zweieinhalb Monate vor Beginn der Heim-EM überraschend bekannt gegeben, den Vertrag mit Dauerpartner Adidas Ende 2026 nach mehr als 70 Jahren auslaufen zu lassen.

Von 2027 an bis Ende 2034 wird US-Rivale Nike den DFB ausstatten. Zahlreiche Politiker kritisierten dies, Deutschlands Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, er hätte sich “ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“. Rettig bemängelte, dass diese Aussagen ohne Kenntnis der Rahmenbedingungen getätigt wurden.

Einem Bericht des „Handelsblatts“ unter Berufung auf Branchenkreise zufolge soll sich Nike das Engagement beim DFB mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen. Adidas soll bisher 50 Millionen Euro jährlich an den Verband gezahlt haben. Die Angebote seien „nicht ansatzweise vergleichbar“ gewesen, sagte Rettig ohne konkrete Zahlen zu nennen.

„Wir haben eine Verantwortung für viele Hunderte Mitarbeiter, wir haben Verantwortung für die Landesverbände, für die Basis. Von daher darf man uns nicht verübeln, dass wir in einer wirtschaftlichen Situation eine solche eine Entscheidung treffen.“

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