Endspurt in den USA: Kampf um die technischen Kristallkugeln

Feller im Torlauf und Odermatt im Riesentorlauf sind Favoriten auf die Weltcup-Disziplinen-Wertungen

Die FIS-Kristallkugel für die Slalomwertung hätte Manuel Feller gerne auch noch bejubelt

In Aspen findet der Technik lastige Endspurt im alpinen Ski-Weltcup seine Fortsetzung. Drei Rennen von Freitag bis Sonntag werden die Männer vor der Rückkehr nach Europa noch bestreiten. Manuel Feller ordnet der möglichen Slalom-Krönung am Sonntag alles unter und will den ersten der beiden Riesentorläufe in den Rocky Mountains auslassen.

Marco Odermatt kann sich die nächste Kristallkugel abholen und einen Siegrekord egalisieren. Elf Rennen hat Odermatt in diesem Winter bereits gewonnen. Damit ist es nicht mehr weit bis zur Bestmarke von 13 Siegen in einer Saison, die der Schweizer selbst gemeinsam mit dem Trio Ingemar Stenmark, Hermann Maier und Marcel Hirscher hält. Im Riesentorlauf-Weltcup liegt der 26-Jährige bei vier ausständigen Rennen 386 Punkte vor dem Kroaten Filip Zubcic. Saisonübergreifend hält er bei zehn RTL-Siegen in Folge. In Aspen finden die Riesentorläufe um 18 und 21 Uhr statt, der Slalom um 17 und 20 Uhr MEZ (jeweils live in ORF 1).

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Gut ins Bild will sich im einstigen Silberminen-Städtchen und heutigen Nobelort auch Feller setzen. Die aus Umwelt- und Ressourcenaspekten umstrittene zweite US-Tour der Saison hat im Allgemeinen seinen Segen. „Es ist auch gute Werbung für den Skisport, auch daheim werden die Einschaltquoten relativ okay sein.“

Fragwürdige Termindichte

Ein großes Aber sieht der Tiroler im dichten Programm mit vier Technik-Wochenenden in Folge. In Aspen, wo die Rahmenbedingungen für die Athleten vergleichsweise mühsam erscheinen, wird zudem der in Sölden abgebrochene Riesentorlauf eingeschoben. „Der, der das geplant hat, ist sicher selber nie Rennen gefahren“, meinte Feller. Der 31-Jährige verwies auf Jetlag, fünf Rennen in neun Tagen und Kranjska Gora am Wochenende darauf. „Das ist für Leute, die Riesentorlauf und Slalom fahren, schon fast ein bisschen fahrlässig.“ Dabei hätten die FIS-Kalenderplaner mit zahlreichen Verletzungen in diesem Winter bereits die Rechnung präsentiert bekommen, fügte Feller hinzu.

Sportlich hat der Slalom-Sonntag für den Disziplinführenden natürlich Priorität, weshalb Feller ankündigte: „Ich werde am Freitag agieren, Samstag Pause machen und am Sonntag noch einmal einen guten Slalom fahren.“ Raphael Haaser schielt nach Rang sieben im Riesentorlauf von Palisades Tahoe wieder in ähnliche Regionen. „Es hätte vielleicht noch mehr rausschauen können, aber grundsätzlich bin ich sehr zufrieden.“ Aspen, wo zuletzt 2017 Technikrennen stattfanden, ist auch für ihn Neuland. „Die Strecke ist lässig, hat alles drin, es gilt die Ausfahrt ins Flache gut zu treffen.“

Stefan Brennsteiner will die „herbe Niederlage“ seines Ausfalls vergessen machen. „Ich glaube, ich habe zu wenig Überzeugung reingebracht. Mit Überzeugung ans Werk zu gehen ist auch das, was ich mir für Aspen vornehme“, sagte Brennsteiner, der normalerweise im Saisonfinish immer schneller wird. Mit lediglich zwei Top-Ten-Platzierungen fährt der Salzburger Routinier den eigenen Erwartungen bisher weit hinterher.

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