Erfolgsteam des HC Linz zerfällt, Sportchef bleibt trotzdem ruhig

Rücktritt von Alex Hermann überraschte alle, außer den Klub selbst

AUT, HLA, HC Linz AG vs SG Handball Westwien

Zwei Jahre lang veränderte sich beim HC Linz AG kaum etwas in der Mannschaft, wurde punktuell verstärkt — im Sommer mit der Rückkehr von Alex Hermann nach sieben Jahren in Deutschland.

Klub und Team belohnten sich dafür mit dem sensationellen Finaleinzug (Niederlage gegen Westwien). Nun zerfällt der Handball-Vizemeister aber doch gehörig — nach den Rücktritten von Keeper Markus Bokesch und Max Hermann sowie den Abgängen von Tine Gartner, Dejan Babic und Tobias Cvetko verkündete Vorzeigeprofi Alex Hermann sein Karriere-Ende.

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Was für die Öffentlichkeit überraschend kam, war einem kleinen Kreis um Vorstand und Trainerteam schon länger bekannt. „Der Entschluss reifte schon Anfang des Jahres. Es hat familiäre und zeitliche Gründe“, erzählte der 31-Jährige, der sich nun vorerst auf sein Studium „Inklusive Pädagogik“ konzentrieren wird und auch den Verein weiterhin unterstützen will — nicht nur als Fan.

Den Mitspielern teilte er die Entscheidung unmittelbar nach dem verlorenen Finale mit. „Manche dachten, es ist ein Scherz.“

„Nicht 1-zu-1 ersetzbar“

Wie das Team bedauerte auch Sportchef Klemens Kainmüller den Schritt, betonte aber zugleich: „Alex hat sich sehr fair verhalten. Wir hatten viele Gespräche, ob es nicht doch eine andere Lösung geben könnte.“ Gab es schlussendlich nicht und deswegen präsentieren die Linzer am Mittwoch einen Nachfolger für den 80-fachen Teamspieler.

„Umbrüche gehören im Sport dazu. Ich bin überzeugt, dass wir nächste Saison wieder eine super Mannschaft haben werden. Alex wird aber nicht eins-zu-eins ersetzbar sein“, meinte der Manager, der auch in Sachen Verletzung von Neo-Keeper Florian Kaiper zuversichtlich ist. „Er hat sogar überlegt, im Finale gegen uns zu spielen. Ich gehe davon aus, dass er zum Trainingsstart dabei sein wird.“ Aus der Ruhe bringt Kainmüller der Aderlass nicht. „Nervös? Nein, eher gespannt, wie sich das Team findet.“

Von Tobias Hörtenhuber

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