Erleichterung bei ÖFB-Frauen nach dem 3:1-Sieg in Polen

Platz zwei nach zwei Partien – Wichtiger Auswärtssieg gegen unangenehme Gegnerinnen

Drei wichtige Punkte eroberten Verena Henshaw (links) und Co. in der EM-Qualifikation gegen Polen
Drei wichtige Punkte eroberten Verena Henshaw (links) und Co. in der EM-Qualifikation gegen Polen © AFP/Radwanski

Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam befindet sich auf dem Weg zur EM in der Schweiz im Plansoll. Nach dem Auftakt-2:3 gegen Deutschland wurde am Dienstag mit einem 3:1 in Polen der erhoffte Pflichtsieg samt Sprung auf Platz zwei in der Gruppe A4 eingefahren. „Es ist ganz wichtig, dass wir die drei Punkte am Konto haben, das ist das Entscheidende“, sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann nach einem „absoluten Arbeitssieg“.

In Gdynia war von Beginn an von der Leistung in der ersten Hälfte gegen Deutschland in Linz kaum etwas zu sehen. Die Polen waren jenes Team, das mit Aggressivität überzeugen konnte. Die Gäste hatten Mühe ihr Spiel aufzuziehen, der Wechsel vom Underdog zum Favoriten könnte da mental eine Rolle gespielt haben.

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„Jeder hat gesehen, dass es ein etwas verkrampfter Auftritt war“, gab Fuhrmann zu. Da Kapitänin Sarah Puntigam die erste gelungene Aktion mit einem Treffer abschloss, waren früh die Weichen zum Sieg gestellt.

Nach dem Ausgleich von Ewelina Kamczyk (55.) gelang es Lilli Purtscheller (66.) und Eileen Campbell (92.), den Sack zuzumachen.

Purtschellers Premierentor im zehnten Länderspiel war ein wichtiger, nahm er doch den Gastgeberinnen wieder den Schwung. Die 20-jährige Offensivspielerin krönte zwei starke Auftritte am rechten Flügel. „Es freut mich sehr, dass sie einen guten Torriecher hatte und zu einem wichtigen Zeitpunkt getroffen hat. Sie hat in den letzten Spielen bewiesen, dass sie offensiv sehr unbekümmert auftritt und defensiv Fortschritte macht. Ihre Art Fußball zu spielen, tut uns gut“, analysierte Fuhrmann.

In der Nachspielzeit verbesserte noch Campbell ihre imposante Torbilanz auf sieben Treffer in 15 Partien, drei davon in der laufenden EM-Qualifikation.

„Ich denke, wir sind gut gestartet, haben dann ein bisschen nachgelassen, es uns insgesamt schwerer gemacht als es notwendig war, am Ende aber noch einmal angezogen. Darum ist der unglaublich wichtige Sieg auch verdient“, resümierte Puntigam.

Nach Schlusspfiff fiel vielen Akteurinnen eine Last von den Schultern. „Die Erleichterung ist natürlich sehr groß“, war sowohl von Fuhrmann als auch von Purtscheller und Nicole Billa zu hören. Letztere stieg mit ihrem Einsatz im Finish in den ÖFB-Hunderter-Club auf. „Jeder hat gesehen, dass es gegen Polen auf diesem Platz nicht so einfach war. Wir haben uns phasenweise vor dem Tor schwer getan, darum sind wir mit den drei Punkten sehr zufrieden“, meinte Billa.

Es bleibt Arbeit

Auch Purtscheller war sich bewusst, dass in ihrem Team Luft nach oben vorhanden ist. „Wir müssen viele Situationen noch konsequenter zu Ende spielen. Vor allem beim Spiel mit dem Ball ist für uns noch viel zu holen“, sagte die SGS-Essen-Spielerin.

Das sah auch Fuhrmann, für die das Ergebnis diesmal klar Priorität hatte. „Ich glaube, dass die Leistung gegen Deutschland über Phasen überragend war, heute nicht so, aber das Ergebnis zählt am Ende.“

Sie hofft darauf, dass Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng bis zum nächsten Lehrgang fit sind, zudem Laura Wienroither in England Einsatzminuten nach ihrem Kreuzbandriss bekommt.

Mit den beiden Duellen mit Island am 31. Mai (18 Uhr) in der Rieder Innviertel Arena und am 4. Juni in Reykjavik warten richtungsweisende Spiele im Kampf um eine EM-Teilnahme.

Die ersten beiden Teams jeder gruppe sind fix dabei, bei Rang drei und vier führt der Weg zur EM-Endrunde in der Schweiz 2025 über ein Play-off.

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