„Es kann so nicht weitergehen“

Fußball-Schiedsrichterchef Robert Sedlacek nimmt zu Fehlern Stellung

Österreichs Video-Schiedsrichter leisteten sich zuletzt einige unerklärliche Fehlentscheidungen.
Österreichs Video-Schiedsrichter leisteten sich zuletzt einige unerklärliche Fehlentscheidungen. © APA/Punz

Kaum ein Wochenende vergeht, an dem Österreichs Fußball-Schiedsrichter mitsamt ihren Video-Assistenten in der Bundesliga nicht teils unerklärliche und haarsträubende Fehler begehen.

Mit dem fatalen Fehlpfiff, der dem LASK im Eröffnungsspiel der Raiffeisen-Arena gegen Lustenau einen völlig ungerechtfertigten Elfmeter und damit drei Punkte einbrachte, scheint nun aber der Gipfel erreicht. „Das ist peinlich“, kommentierte Lustenaus Trainer Markus Mader die Aktion nach dem Spiel.

„Er hat recht. Fehlentscheidung ist im Zusammenhang mit den Geschehnissen in Linz schon fast das falsche Wort“, pflichtete ihm nun mit Robert Sedlacek der Chef der österreichischen Referees im VOLKSBLATT-Gespräch bei und ergänzte: „Ich bin betrübt, dass das zuletzt vor allem unseren Top-Schiedsrichtern passiert“.

„Das ist unerklärlich“

„Eigentlich ist das für mich unerklärlich“, verriet der 67-jährige Wiener, der neben seiner Tätigkeit als Chef der Schiedsrichter auch als Präsident des Wiener Landesverbandes fungiert. „So wie im Moment, mit dieser Anzahl an spielentscheidenden, groben Fehlern, kann es nicht weitergehen“, seufzte Sedlacek, der im Bezug auf den katastrophalen Fehler vom Freitag, am Montag ein letztes Gespräch mit Referee Harald Lechner führte.

Mit dem zuständigen Video-Assistenten, Christian-Petru Ciochirca, fand noch keine Unterredung statt, weil dieser aktuell zu einem internationalen Einsatz unterwegs ist. Geht es nach dem Boss, sind für das Duo aber ohnehin kaum Konsequenzen zu erwarten. „Die beiden ärgern sich mit Sicherheit selbst am allermeisten. Dazu finde ich, dass Strafen der falsche Weg sind.“

Eine Lösung, wie das teils peinliche Zusammenspiel zwischen Schiedsrichter und Video-Assistenten in Zukunft besser funktionieren könnte, hat auch deren Oberhaupt ad hoc nicht parat. Eine Umstellung auf hauptberufliche Profi-Spielleiter könnte ein Ansatz sein. Eine Umsetzung ist aber für die nahe Zukunft unrealistisch:

„Das kostet einen Haufen Geld, würde in die Millionen gehen. Außerdem würde man so einen großen Schritt nicht so einfach von heute auf morgen gehen können.“

Von Christian Baumberger

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