F1: Monacos Automobilchef kritisierte US-Besitzer

Monacos Automobilverbandschef Michel Boeri hat im Kampf um den Fortbestand des Klassikers im Rennkalender der Formel 1 die Wertschätzung von Tradition durch die US-Eigentümerfirma Liberty Media bemängelt. „Die Tradition sagt ihnen nicht viel“, beschrieb Boeri in einem Interview der französischen Sportzeitung „L’Équipe“ die Verhandlungen mit den „amerikanischen Freunden“.

Schon im vergangenen Jahr war über ein Aus des Rennens im Formel-1-Kalender spekuliert worden, ehe sich beide Seiten doch noch auf einen neuen Vertrag einigten. Dieser ist nun bis inklusive 2025 gültig. „2025 werden wir alles tun, um den Vertrag zu erneuern“, sagte Boeri der Zeitung „Monaco-Matin“.

Ein großes Problem der Monegassen ist, dass sie in einigen Bereichen schlicht eingeschränkt sind. Während beispielsweise in Austin im US-Bundesstaat Texas in diesem Jahr auf insgesamt 500.000 Fans gehofft werden darf, kann Monaco pro Tag nur Karten an 27.000 Besucherinnen und Besucher verkaufen, sprich 81.000 für die drei Grand-Prix-Tage. Entsprechend geringer sind die Einnahmen.

Dazu kommen die oftmals wenig spektakulären Rennen wegen der praktisch nicht vorhandenen Überholmöglichkeiten. Außerdem hat es Diskussionen der Monaco-Verantwortlichen mit den Formel-1-Bossen unter anderem über das Antrittsgeld, das TV-Signal, das sonst immer von einem örtlichen Sender produziert wurde, und einen Deal mit einem Sponsoren-Kontrahenten der Rennserie gegeben.

Hinzu kommt, dass die Konkurrenz weltweit größer wird und drängt. „Wenn ein Land aus dem Mittleren Osten zehnmal mehr Geld als wir auf den Tisch legt, sind wir weg, wie alle Grands Prix auf der Welt“, sagte Boeri und betonte vor der insgesamt 80. Auflage des Großen Preises von Monaco an diesem Sonntag (15.00 Uhr/live ServusTV, Sky): „Wir glauben noch an die Tradition.“

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