Mit zwei Gastspielen in Europa startet die National Hockey League diese Woche in die Saison. Die Buffalo Sabres und New Jersey Devils treffen am Freitag und Samstag in Prag aufeinander, ehe es am 8. Oktober in Nordamerika unter anderem mit einem Heimspiel von Stanley-Cup-Champion Florida Panthers losgeht. Alexander Owetschkin (Washington Capitals) setzt am 12. Oktober die Jagd auf den Torrekord von Wayne Gretzky fort. Marco Rossi und Minnesota Wild starten am 10. Oktober.
In der vergangenen Saison hat Minnesota einen schwachen Saisonstart hingelegt. Nach der Trennung von Trainer Dean Evason Ende November zeigte die Mannschaft unter dem neuen Coach John Hynes eine klare Steigerung, verpasste aber erstmals seit 2019 das Play-off.
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Ein guter Saisonstart steht daher ganz oben auf der Wunschliste, wenn es für die Wild mit dem Heimspiel gegen die Columbus Blue Jackets ernst wird. Der Vorarlberger Rossi, der mit 21 Toren und 20 Assists überzeugt hat, geht in seine zweite volle Saison mit Minnesota, in der er sich weiter für eine Zukunft im Wild-Trikot empfehlen will. Nach dieser Saison läuft der mit 863.000 US-Dollar dotierte Vertrag des 23-jährigen Centers aus.
Ob Rossi in dieser Saison wieder einziger rot-weiß-roter NHL-Profi sein wird, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Der 20-jährige Kärntner Stürmer Marco Kasper (Detroit Red Wings) hofft, den Sprung in den NHL-Kader zu schaffen. Noch länger warten muss Verteidiger David Reinbacher (Montreal Canadiens). Der 19-Jährige verletzte sich in einem Testspiel und fällt mit einer Knieverletzung monatelang aus.
Die Florida Panthers werden am Dienstag nächster Woche ihren ersten Stanley-Cup-Banner in der Halle in Sunrise hochziehen. Die Mannschaft von Trainer Paul Maurice hat sich im Juni im Finale gegen die Edmonton Oilers mit 4:3-Siegen durchgesetzt und damit die schon 31 Jahre währende Misere der kanadischen Teams prolongiert.
Wie zuletzt alle NHL-Champions haben die Panthers ihren Kader nicht halten können und mit Brandon Montour und Oliver Ekman-Larsson zwei Top-Verteidiger sowie Kader-Tiefe in der Offensive verloren. Experten trauen ihnen dennoch zu, als dritter Club in diesem Jahrtausend nach den Pittsburgh Penguins 2017 und Tampa Bay Lightning 2021 den Titel erfolgreich verteidigen zu können.
Stark eingeschätzt werden auch die Dallas Stars und New York Rangers und natürlich neuerlich die Oilers. Edmonton wird mit seinem Superstar-Sturmduo Connor McDavid und Leon Draisaitl den nächsten Versuch starten, als erste Mannschaft seit den Montreal Canadiens 1993 die begehrteste Club-Trophäe in das Mutterland des Eishockeys zu holen. Auch die Vancouver Canucks und Toronto Maple Leafs werden hoch gehandelt.
Viel Aufmerksamkeit wird einmal mehr Owetschkin auf sich ziehen. Der 39-jährige Russe geht in seine 20. Saison und hat einen der bedeutendsten Rekorde der NHL im Visier. Owetschkin hat im Dress der Washington Capitals bisher 853 Tore im Grunddurchgang erzielt, auf den Allzeit-Rekord von Wayne Gretzky (894) fehlen ihm also nur noch 41 Treffer.
In der vergangenen Saison verbuchte der Stürmerstar 31 Tore. Dass er noch immer zu Elite gehören kann, bewies er aber in der zweiten Saisonhälfte mit 23 Treffern in den letzten 36 Spielen. „Ich habe noch immer Saft im Tank. Aber jedes Jahr wird es schwieriger, Tore zu erzielen“, erklärte der Russe.
Schwierig, aber nicht unmöglich, dass Owetschkin in der bevorstehenden Saison den Rekord bricht. „Ich glaube absolut, dass er das schaffen kann“, erklärte sein Trainer Spencer Carbery. Wahrscheinlicher ist, dass es im Herbst 2025 passiert. Die Liga wird sich jedenfalls für den historischen Tag rüsten. „Es steht ganz oben auf unserer Liste potenzieller Veranstaltungen, die wir bewerben möchten“, erklärte der stellvertretende NHL-Chef Bill Daly. Gretzky hat bereits angekündigt, dass er in der Halle sein will, wenn seine Bestmarke fällt.