Früher Flug in eine lange Saison

Im heurigen Weltcup-Winter der Skispringer ist nicht nur der Start auf Matten neu

Stefan Kraft geht zuversichtlich in die neue Saison.
Stefan Kraft geht zuversichtlich in die neue Saison. © JFK/EXPA/picturedesk.com

Mit einem Trainingskurs auf der Eisspur am Bergisel holten sich die rot-weiß-roten Skispringer den Feinschliff für die am Wochenende — und damit so früh wie nie — beginnende Saison.

„Schuld“ ist die Fußball-WM in Katar, wegen der die Adler im polnischen Wilsa wie berichtet auf Matten ausweichen.

„Ich wünsche mir, dass der Weltcup im Winter stattfindet und alles auf Schnee ist. Aber heuer ist es eine super Alternative, dafür dass wir Fernsehzeiten bekommen und einen weiteren Wettkampf haben. Das passt das auf jeden Fall“, meinte ÖSV-Leader Stefan Kraft, der nach der Hochzeit im Sommer mit seiner Marisa erstmals als Ehemann über die Weltcup-Schanzen geht.

Die Saison 2022/23 im Überblick

Stotter-Start: Nach den jeweils zwei Bewerben in Wisla, geht der Weltcup für die Männer erst drei Wochen später in Kuusamo (FIN) weiter, die Frauen haben überhaupt bis zum ersten Dezember-Wochenende (Lillehammer/NOR) Pause.

Rekord-Länge: nach dem frühen Auftakt endet die Saison für die Männer erst Anfang April in Planica (SLO), für die Frauen ist eine Woche früher in Lahti (FIN) Schluss.

Frauen fliegen erstmals vom „Monster-Bakken“

Premieren-Flug: An insgesamt neun Stationen heben beide Geschlechter quasi parallel ab, das Highlight wird dabei Vikersund erleben. Die 15 besten Springerinnen der Raw-Air-Tour kämpfen erstmals auf einer Skiflug-Schanze um den Sieg. Weltcuppunkte werden dabei aber keine vergeben.

Neuer Mannschaftsbewerb: Um kleineren Nationen die Chance auf einen zusätzlichen Wettkampf zu geben, rief die FIS das Format „Super Team“ ins Leben. Gesprungen wird als Duo, die Sieger stehen nach drei Durchgängen fest. Die Premiere findet aber erst Mitte Februar statt.

Nur OÖ-Duo dabei

Die Titelverteidiger: Der Japaner Ryoyu Kobayashi und ÖSV-Star Sara Marita Kramer gehen als Weltcup-Gesamtsieger in die Saison. Bei der WM in Planica im Februar sind auf der Großschanze Piotr Zyla (POL) und Ema Klinec (SLO) die Titelverteidiger, auf der Normalschanze Stefan Kraft und Maren Lundby (NOR). Die Vierschanzen-Tournee war im Vorjahr die Beute von Kobayashi.

Die OÖ-Springer: Mit Michael Hayböck und Jacqueline Seifriedsberger stehen zwei Oberösterreicher in Wisla am Start. Während neben Hayböck kein weiterer OÖ-Athlet in einem ÖSV-Kader steht, hat vor allem Julia Mühlbacher (18) Chance auf Weltcup-Einsätze, dahinter lauter Vanessa Moharitsch (20). Spätestens beim Heimspringen in Hinzenbach (10./11. Februar) werden sie wohl mit dabei sein.

Die ÖSV-Chancen: Es ist alles möglich, die Form passt laut den Trainern. Beide Teams zählen zu den Favoriten im Nationencup, mit Kraft und Kramer gibt es zudem zwei ganz heiße Eisen für den Gesamtweltcup.

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