Für Rangnick war ein 6:1 „unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich“

Michael Gregoritsch traf erstmals dreimal im ÖFB-Team. © APA/Manhart

Reaktionen zum 6:1-Länderspielsieg von Österreichs Fußball-Nationalteam gegen die Türkei.

Ralf Rangnick (ÖFB-Teamchef):

„Vor dem Spiel hätte ich gesagt, dass ein 6:1 unwahrscheinlich ist, aber nicht unmöglich. Wir sind super reingekommen mit dem schnellen Tor. Dann war eine Phase von der 25. bis zur 40. Minute, als wir Probleme hatten. Das Tor kurz vor der Halbzeit hat uns noch einmal gut getan. Gut, die zweite Halbzeit war annähernd perfekt. Wir haben wenig bis nichts zugelassen. Zweite Halbzeit lief für uns natürlich ideal. Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt. Gerade in der Phase (in der ersten Hälfte, Anm.), in der wir es nicht geschafft haben, richtig in die Zweikämpfe zu kommen, hatten wir Probleme.„

„Deutschland hat nicht umsonst gegen sie zu Hause verloren. Ich fand es aber beeindruckend, wie wir in der schwierigen Phase wieder zu uns gefunden haben. Die Jungs, die reingekommen sind, haben gezeigt, dass sie dabei sein wollen. Vier von sechs Toren waren typische Tore von uns nach schnellen Balleroberungen. So ist es nicht leicht, gegen uns zu spielen. Heute haben wir schon gesehen, dass wir in der Breite ordentliche Qualität haben. Das war eine enorme Mannschaftsenergie von allen, eine extrem starke Mannschaftsleistung.“

Michael Gregoritsch (Dreifacher ÖFB-Torschütze):

„Ich bin natürlich extrem stolz und glücklich, dass mir das (Anm.: drei Tore) heute gelungen ist. Wir haben sehr, sehr gut begonnen. Wir haben dann eine kurze Phase gehabt, in der wir das Spiel aus der Hand gegeben haben. Wir kommen dann super aus der Halbzeit raus, das war ein super Tag für uns. Es haben alle darauf (Anm.: dem Ball) unterschrieben, da freue ich mich extrem darüber. Der bekommt einen besonderen Platz bei mir.„

„Es gibt uns ein unheimliches Selbstvertrauen, trotzdem beginnt das nächste Spiel bei 0:0. Wir haben den Lehrgang genutzt, dass wir unsere Stärken stärken. Präsenz auf dem Platz, mit und gegen den Ball, ist unsere Stärke. Wir sind eine sehr unangenehme Mannschaft. Der Kader ist sehr breit. Drei Führungsspieler fehlen, und das ist trotzdem sehr gut aufgefangen worden.“

Xaver Schlager (ÖFB-Torschütze):

„Es war wichtig, dass ich da nachgehe, dass ich da bin. Das war ein super Start, so sind wir gut in die Partie gekommen. Wir sind gerade brutal effizient. Das ist richtig gut, dass wir wenige Chancen für Tore brauchen. Man hat aber gesehen, dass die auch richtig gut kicken können und wir Probleme bekommen. Es ist wichtig, dass wir nicht nur die guten Sachen sehen, sondern auch die weniger guten. Das Resultat verdeckt das ein wenig.“

Christoph Baumgartner (ÖFB-Torschütze):

„Speziell zweite Hälfte eine extrem energetische Leistung von uns. Wir haben sie extrem unter Druck gesetzt. Sie haben es die erste Hälfte sehr, sehr gut gemacht, aber auch da haben wir schon gute Balleroberungen gehabt. Das war dann ein sehr, sehr verdienter Sieg. Ob es in der Höhe verdient war, weiß ich nicht.“ Über sein Elfmeter-Tor: „Ich habe Michi (Gregoritsch, Anm.) gefragt – wir sind gute Freunde -, gibst du mir den Ball? Ich bin ihm sehr dankbar, weil ein Viererpack (für Gregoritsch) wäre auch sensationell. Für mich persönlich ist es für das Selbstvertrauen wichtig, dass ich ihn rein geschossen habe.“

Romano Schmid (ÖFB-Teamspieler):

„Ich glaube, dass unsere Mannschaft noch nie so breit und gut besetzt war wie gerade. Es hat heute jeder gezeigt, dass er mithalten kann auf dem Niveau. Weil im Fußball schläft der Teufel nie und dann kann jeder zeigen, dass er da ist. Natürlich ist mein Ziel, bei der EM dabei zu sein. Wenn ich so drauf bin, wie ich momentan drauf bin, habe ich, glaube ich, gute Chancen.“

Vincenzo Montella (Türkei-Teamchef):

„Wir sind traurig und nicht zufrieden mit dem Resultat. Es gibt Unterschiede zwischen der ersten und zweiten Hälfte. In der ersten Hälfte war unser Spielaufbau erfolgreich, wir waren sehr dominant. Da waren wir nicht passiv, sondern haben ein gutes Spiel gemacht. Es gab aber auch da Dinge, die wir verbessern sollten. In der zweiten Hälfte haben wir nicht gut gespielt. Wir haben das Spiel nicht mehr von hinten aufgebaut und viele Tore kassiert, das müssen wir gut analysieren. Gegen Deutschland haben wir auch Probleme gehabt, wir hatten aber eine bessere Balance und haben das Spiel gewonnen (3:2 im November/Anm.). Wir müssen weitergehen.“

Hakan Calhanoglu (Türkei-Teamspieler):

„Es ist nicht einfach, gegen Österreich zu spielen, da sie hohes Pressing spielen. Meiner Meinung nach ist die Chance für Österreich groß, dass sie weiter kommen (bei der EM, Anm.), weil sie eine Truppe haben, die sehr stark ist. Und heute hat man gesehen, dass die Mannschaft Arnautovic und Alaba ersetzen kann. Wir haben auch eine Gruppe, die machbar ist, aber wir müssen uns viel erarbeiten.“

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