Ganz Paris liegt schon im olympischen Fieber

100 Tage vor Eröffnung wurde die olympische Flamme in Athen entzündet

Das olympische Feuer brennt und ist auf dem Weg nach Paris
Das olympische Feuer brennt und ist auf dem Weg nach Paris © AFP/Messinis

Das olympische Feuer für die Sommerspiele in Paris ist am Dienstag in der antiken Stätte von Olympia in Griechenland entzündet worden. Die Flamme solle mehr denn je ein Symbol der Hoffnung und des Friedens sein, meinte IOC-Präsident Thomas Bach.

„In diesen schwierigen Zeiten, in denen wir leben, in denen Kriege und Konflikte zunehmen, haben die Menschen genug von all dem Hass, der Aggression und den negativen Nachrichten, mit denen sie Tag für Tag konfrontiert werden“, so Bach. In ihren Herzen sehnten sich die Menschen nach etwas, das sie zusammenbringe und vereine, erklärte der Deutsche ferner.

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Traditionell wird das olympische Feuer mithilfe eines Parabolspiegels entfacht. Das fiel am Dienstag aus. „Apollon, Gott der Sonne und des Lichtes, du hast deine Strahlen geschickt und die Fackel für die gastfreundliche Stadt Paris angezündet“, sagte die „Hohe Priesterin“, die griechische Schaspielerin Mary Mina, bei der Zeremonie.

In den kommenden Tagen wird das Feuer per Staffellauf durch Griechenland getragen. Am 26. April wird die Flamme dann an die Organisatoren der Spiele von Paris übergeben, im alten Panathinaikon-Stadion von Athen. Dort fanden 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt.

Das Feuer soll danach von Piräus an Bord des französischen Dreimasters „Belem“ nach Marseille in See stechen. Diese Hafenstadt wurde in der Antike von Griechen gegründet.

Paris ist längst entflammt

Die Ankunft des olympischen Feuers in Frankreich ist für den 8. Mai geplant, die Veranstalter rechnen dann mit 150.000 Besuchern im Marseiller Hafen.

Mit dem Entzünden des Feuers hat der Schlussspurt für die Sommerspiele begonnen. Am Mittwoch sind es noch genau 100 Tage bis zur Eröffnungsfeier, die Olympischen Spiele 2024 finden vom 26. Juli bis 11. August statt.

Und Paris liegt bereits im Olympiafieber. Vor der Fassade der französischen Nationalversammlung hat der Künstler Laurent Perbos sechs an die Venus von Milo erinnernde Statuen aufgestellt, welche olympische Bewerbe repräsentieren: Basketball, Boxen, Speerwurf, Para-Bogenschießen, Surfen und Tennis. Olympia ist im Pariser Stadtbild bereits unübersehbar.

Die bunt bemalten Skulpturen – „Jede Statue ist mit einer Farbe des Regenbogens verbunden und symbolisiert so Gleichberechtigung und den Kampf gegen Diskriminierung“, heißt es in der Projektbeschreibung – sind Teil der Kulturolympiade 2024.

Rund um den Eiffelturm regieren derzeit dagegen mehr die Bauarbeiter als die Künstler. Die Tribünen für das Beachvolleyball-Stadion sind bereits weit gediehen. In direkter Nachbarschaft wird die von Jean-Michel Wilmotte vor der Militärschule errichtete Champ de Mars-Arena gerade umgebaut.

Diskutiert wird unter den Parisern aber etwas anderes: Nachdem der Verkehrsverbund angekündigt hatte, die Preise für Einzeltickets von 20. Juli bis 8. September von 2,15 Euro auf vier Euro fast zu verdoppeln, ist man nun allerorten dabei, sich Vorräte anzulegen. Man vertraut darauf, dass die zuvor im Vorverkauf gelösten Tickets auch zu Olympia (wo ein neu eingeführtes Tagesticket 16 Euro kosten soll) gültig sein werden. Kritiker erinnern gerne daran, dass einst davon die Rede war, dass die öffentlichen Verkehrsmittel während Olympia gratis genutzt werden sollten.

Pläne B und C

Frankreich hat laut Präsident Emmanuel Macron Alternativen zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am 26. Juli, falls dies aus Sicherheitsgründen erforderlich sein sollte. Macron war zuversichtlich, dass die geplante Zeremonie mit einer großen Menschenmenge an der Seine ein großer Erfolg werde. Aber Frankreich sei nicht naiv. „Wenn wir glauben, dass es Sicherheitsrisiken gibt, dann haben wir einen Plan B und sogar einen Plan C.“ Eine Möglichkeit wäre, die Zeremonie auf den zentralen Pariser Trocadero-Platz mit Blick auf den Eiffelturm zu beschränken, sagte Macron. Eine andere wäre, die Veranstaltung in das Stadion de France zu verlegen.

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