Golden State Warriors holen sich NBA-Titel

Stephen Curry stemmt den Siegerpokal in die Höhe © APA/AFP/Getty/ELSA

Die Golden State Warriors haben zum siebenten Mal die Meisterschaft in der NBA gewonnen. In Spiel sechs feierten die Warriors am Donnerstagabend (Ortszeit) einen 103:90-(54:39)-Erfolg gegen die Boston Celtics und entschieden die Finalserie mit 4:2 für sich. Für das Team um Superstar Stephen Curry ist es die erste Meisterschaft seit 2018, aber schon die vierte in den vergangenen acht Jahren. Curry wurde zudem erstmals zum wertvollsten Spieler im Finale gewählt.

Drei Jahre nach der bitteren Final-Niederlage gegen die Toronto Raptors und nach zwei Jahren ganz ohne Play-off-Teilnahme sind die Warriors wieder ganz oben. „Es ist surreal. Wir waren so weit weg. Du landest ganz unten mit Verletzungen. Es ist einfach nie garantiert, du weißt nicht, ob du jemals wieder dahin zurückkommst“, meinte ein emotionaler Curry nach Spielende. Der Mann aus Ohio erzielte mit 34 Punkten im letztlich finalen Match die meisten für den neuen Champion und wurde mit der Auszeichnung als Liga-MVP („most valuable player“) erstmals in seiner Karriere geehrt.

Curry wurde von den Journalisten einstimmig gewählt. Er kam in den sechs Spielen gegen Boston im Schnitt auf 31,2 Punkte, 5,8 Rebounds und fünf Vorlagen. Sein bestes Spiel war das vierte, als ihm 43 Punkte gelangen. „Wir haben einen Weg gefunden, es zu schaffen“, sagte der 34-Jährige mit der weißen Sieger-Kappe auf dem Kopf nach der Siegerehrung. „Ich stehe jetzt hier mit zwei Pokalen und das bedeutet eine Menge.“ Bei seinen vorausgehenden vier NBA-Titeln waren jeweils Teamkollegen ausgezeichnet worden. Curry hat in seiner Karriere bereits zwei Mal die Wahl zum wertvollsten Spieler der Hauptrunde gewonnen.

„Ich bin so stolz auf diese Gruppe. Ich danke Gott jeden Tag, dass ich dieses Spiel auf dem höchsten Level spielen darf mit großartigen Leuten“, sagte Curry noch vor der Siegerehrung im US-Fernsehen. Coach Steve Kerr holte den neunten Titel seiner Karriere – fünf als NBA-Profi und nun vier als Trainer der Warriors. „Alle Titel sind einzigartig und besonders“, meinte Kerr. „Aber dieser hier war wahrscheinlich der unwahrscheinlichste Titel, gesehen von dem Standpunkt aus, wo wir die vergangenen paar Jahre waren.“

Für Curry, seinem Anführer auf dem Platz, hatte Kerr nur Lob: „Ich freue mich für jeden, aber ich bin begeistert für Steph. Für mich ist das die Krönung einer ohnehin schon unfassbaren Karriere.“ Auf eine Journalistenfrage, ob Curry damit alles erreicht habe, meinte sein Coach lachend: „Nein. Ihm fehlt eine olympische Goldmedaille. Ich denke, er sollte nun wirklich seine Konzentration darauf richten, Teil des Olympia-Teams für 2024 zu sein.“ Kürzlich zum Cheftrainer der US-Auswahl für die Olympia in Paris benannt wurde übrigens: Steve Kerr.

Die Celtics müssen sich derweil die Bezeichnung Rekordmeister mit jeweils 17 Titeln weiter mit den Los Angeles Lakers teilen und weiter auf die nächste Meisterschaft nach der von 2008 warten. „Es wird eine Weile schmerzen“, erklärte Celtics-Cheftrainer Ime Udoka nach der Niederlage. „Die größte Botschaft ist, daraus zu lernen, daran zu wachsen, diese Erfahrung zu machen und das nächste Level zu erreichen.“

Im erneut sehr lauten TD Garden hatten die Celtics den deutlich besseren Start und zogen in den ersten Minuten auf bis zu 14:2 davon, ehe sich die Warriors erfingen, den Zwölf-Punkte-Rückstand langsam abtrugen und zum Ende des Viertels beim 27:22 vorne lagen. Bis zur Halbzeit gelang den Gästen dann ein 21:0-Lauf, das hatte es nach Angaben von ESPN in einem Finalspiel 50 Jahre lang nicht gegeben. Die Celtics litten erneut unter den vielen Ballverlusten im eigenen Angriff. Bis zur Pause waren es zwölf.

Trotz aller Bemühungen fanden die jungen Schlüsselspieler der Celtics häufig keine Mittel gegen die Routiniers auf der anderen Seite. Jaylen Brown, Jayson Tatum und Marcus Smart wurden von Curry, Klay Thompson oder Draymond Green ein ums andere Mal abgekocht. Wie so oft in dieser Saison waren die Warriors unmittelbar nach der zweiten Pause besonders effektiv. Mitte des dritten Viertels traf Curry seinen fünften Dreier und schraubte die Führung auf 22 Punkte.

Allerdings: Bostons ältester Spieler, Al Horford, stemmte sich zunehmend gegen die drohende Niederlage und brachte die Celtics mit zwölf Zählern fast im Alleingang zu nur noch zehn Punkten Rückstand vor dem letzten Viertel. Die Fans glaubten wieder an ein Comeback – doch die Celtics hatten durchgehend immer mindestens acht Punkte weniger als die Warriors und konnten die Riesenenttäuschung nicht mehr abwenden. Eine Minute vor dem Ende nahmen die Celtics ihre Stars vom Platz.

NBA-Ergebnis vom Freitag – Finale („best of seven“): Boston Celtics – Golden State Warriors 90:103. Endstand in der Serie: 2:4.

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