Granerud überwand „Innsbruck-Trauma“

Norweger am Bergisel Zweiter und nun mit komfortabler Führung fürs Tournee-Finale

SKI-JUMPING-FOUR-HILLS
SKI-JUMPING-FOUR-HILLS © AFP/Stache

„Ich habe das Gefühl, dass die Bedingungen die ganze Tournee für die Polen günstig waren. Es war furchtbar nervig, Kamil Stoch wieder gewinnen zu sehen“, haderte Halvor Egner Granerud im Jänner 2021, nachdem der Norweger durch den Bergisel-Absturz (Rang 15) seine Chancen auf den Triumph bei der Vierschanzentournee der Skispringer weggeschmissen und die Führung an den späteren Sieger Stoch abgegeben hatte.

Zwei Jahre später bewies der 26-Jährige auf seiner „Angstschanze“ Nervenstärke, katapultierte sich im Finale mit der Tagesbestweite von 133 Meter noch von Rang sechs auf zwei und fährt mit 23,3 Punkten Vorsprung auf den polnischen Innsbruck-Triumphator Dawid Kubacki zum Abschluss nach Bischofshofen.

„Das war ein guter Sprung bei guten Bedingungen. Ich bin froh, dass ich nicht aufgrund von äußeren Einflüssen sondern meines ersten Durchgangs geschlagen wurde“, analysierte Granerud, der einen Riesenschritt zum ersten norwegischen Gesamtsieg seit Anders Jacobsen 2007 machte, im ORF-Interview.

„Ist natürlich saublöd“

Stefan Kraft landete am Bergisel als bester Österreicher auf Rang vier — 3,8 Punkte fehlten auf den Dritten Anze Lanisek (SLO). „Das ist vor diesem Publikum natürlich saublöd. ‚Best of the Rest‘, das muss man akzeptieren. Der Granerud hat halt wieder eine richtige Bombe ausgepackt“, zollte der Salzburger Respekt, blickte dennoch positiv in Richtung Bischofshofen: „Ich muss weitermachen. Fühle mich gut für das Finale.“

Der Oberösterreicher Michael Hayböck (7.), Daniel Tschofenig (8.) und Jan Hörl (9.) reisen ebenfalls mit einem guten Gefühl zum Tournee-Abschluss. „Insgesamt bin ich zufrieden. Waren zwei coole Sprünge und eine extreme Steigerung gegenüber mittwochs und dem Probedurchgang“, erklärte Hayböck und Tschofenig übersiedelt — in der Gesamtwertung hinter Kraft (6.) der zweitbeste ÖSV-Springer — mit „sehr viel Freude auf eine meiner Lieblingsschanzen“.

Das könnte Sie auch interessieren