Handball-Team fiebert dem Duell gegen Deutschland entgegen

Ein Patzer gegen Österreich im Hauptrunden-Kracher der Handball-EM könnte das erhoffte Wintermärchen von Gastgeber Deutschland am Samstag (20.30 Uhr/live ORF 1) vorzeitig beenden. “Eine Niederlage würden sie nicht verkraften“, sagte Viktor Szilagy. Österreichs aktuelle Truppe bringt den ehemaligen ÖHB-Teamkapitän und nunmehrigen Geschäftsführer beim deutschen Meister THW Kiel ins Schwärmen.

Der Respekt im Handball-Eldorado Deutschland vor dem kleinen Nachbarn dürfte in den vergangenen Tagen jedenfalls stark gestiegen sein. Auch wenn da und dort noch vom „Handball-Zwerg“ die Rede ist. “Ich war bei der EM viel in den Hallen unterwegs. Viele haben das der Mannschaft nicht zugetraut“, bestätigte Szilagyi diese Wahrnehmung. Für den langjährigen Deutschland-Legionär, in Kiel seit 2019 im Amt, ist das Aufeinandertreffen der beiden Teams jedenfalls “ein schwieriges Spiel. Nicht nur wegen des Jobs, sondern auch wegen der langen Zeit in Deutschland. Ich hoffe auch das Beste für den deutschen Handball.“

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Szilagyi, der gegen Ende seiner aktiven Karriere noch an der Seite des aktuellen Teamkapitäns Mykola Bilyk für Österreich auflief und 2016 nach 203 Länderspielen in „Pension“ ging, ist von seinen Nachfolgern in höchstem Maße angetan. „Spanien in einem Entscheidungsspiel gewisse Grenzen aufzuzeigen, war überwältigend. Niemand hat es aus so einer schweren Gruppe in die Hauptrunde geschafft.“

Gerade die Leistung von Bilyk und im Besonderen dessen Nebenmanns Lukas Huteck, die „das Spiel komplett steuern“, ringt Szilagyi höchsten Respekt ab. „Ich bekomme Huteceks Entwicklung hautnah mit“, meinte er über den Legionär in Diensten des TBV Lemgo Lippe. “Allein, was er bei diesem Turnier leistet, ist schon fast unmenschlich. Die unglaubliche Qualitätssteigerung, die das Team im vergangenen Jahr gemacht hat, ist 1:1 mit ihm verbunden, sie hat die Mannschaft in einen anderen Bereich geschoben. Ich denke, er ist aktuell bei Lemgo sehr gut aufgehoben, hat sich vom Ergänzungs- zum Führungsspieler entwickelt. Irgendwann ist die Zeit reif, er wird das selbst wissen, die EM wird ja nicht unbemerkt bleiben. So wie ich ihn kenne, ist er ein Typ, der vernünftig damit umgeht.“

Sorgen macht Szilaygi einzig der Kräfteverschleiß. „Man merkt die Belastung, ich hoffe, dass sie das durchhalten. Man wird die Bank brauchen.“ Von diesem Problem seien allerdings mehrere Teams betroffen – mit wenigen Ausnahmen. „Die Dänen zerlegen spätestens ab der 45. Minute jede Mannschaft. Das können mit Abstrichen noch die Schweden.“

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