Hattrick in Horn: Höller Lois fuhr fulminant durchs Wochenende

Trotz Getriebeproblemen fuhr Mühlviertler Rallyecross-Altmeister zum Laufsieg am Fuglau-Ring

Gelb ist schnell. Das mussten auch Höllers Gegner längst erfahren.
Gelb ist schnell. Das mussten auch Höllers Gegner längst erfahren. © AHR/Handl

Mit einer fahrerischen Glanzleistung triumphierte der Rekordmeister beim ersten Heimrennen in Fuglau bei Horn. Dabei hatte Alois Höller einige brenzliche Momente im Waldviertel zu überstehen. „Heute ist wirklich alles für uns gelaufen, hier erneut zu gewinnen, tut wirklich gut“, strahlte der Götzendorfer nach der Zieldurchfahrt.

„Dass ich vom fünften Startplatz nach der ersten Kurve vorne bin, war unglaublich“, konstatierte Höller nach dem ersten Vorlauf am Samstagnachmittag. Höller war auf der Außenbahn in Front geschossen und gab die Führung über das ganze Rennen hindurch nicht mehr ab.

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Gerald Eder aus Niederösterreich verfolgte den gelben Rubble-Master-Ford das ganze Rennen wie ein Schatten. Im zweiten Vorlauf hatte Eder den besten Start – dabei kam es auch zu einer kleinen Kollision der beiden Streithähne. Höller fiel dabei sogar noch hinter den schnellen Tschechen Ales Fucik im VW Polo zurück. Die zahlreichen Zuseher rechnete schon mit einer Gewalt-Attacke Höllers, dieser blieb aber ruhig, ging sofort in die Joker Lap und glänzte bei freier Fahrt mit schnellen Rundenzeiten. „Ich habe es richtig fliegen lassen und war schon durch die Joker-Lap eine halbe Sekunde schneller als alle anderen“, rechnet Höller vor. Nachdem seine Gegner den „Zwangsumweg“ absolviert hatten, war der gelbe Rubble-Master-Ford wieder in Front. Den letzten Vorlauf holte Höller souverän und sicherte sich so die „Pole“ für das entscheidende Finale.

Zu schnell fürs Getriebe

Am Start zum großen Finale brachen dem Oberösterreicher allerdings die ersten beiden Gänge an seinem Ford Fiesta weg.

Gerald Eder (Skoda Fabia) und Ales Fucik (VW Polo) zogen sofort vorbei und kollidierten unmittelbar nach der ersten Kurve. So führte völlig überraschend Roland Rohrer im Mitsubishi Lancer. Höller schaffte es im waidwunden Ford Fiesta in der dritten Runde dennoch, den Burgenländer zu überholen. Von da an gab es für den Rekordmeister kein Halten mehr, er brachte den dritten Sieg in Fuglau in Folge sicher nach Hause. „Was für ein Wochenende! Wir hatten das Glück auf unserer Seite, es hat heute großen Spaß gemacht“, jubelte Höller bei der Siegerehrung.

Der Höller Lois ist das Aushängeschild der heimischen Rallycross-Szene. Mit bislang 44 nationalen und international eingefahrenen Titeln ist der Mühlviertler der mit Abstand erfolgreichste Pilot dieses Sports und Österreichs erfolgreichster Motorsportler. Seine Beliebtheit verdankt er auch seinem spektakulären Fahrstil, der weder sich noch Gegner schont.

Auch mit 67 Jahren hat der Schnurrbartträger das Gas geben nicht verlernt, der 45. Titel bleibt das große Ziel.

Über Rallycross:

Im Unterschied zum Rallyesport ist man beim Rallycross Auto gegen Auto und mit einem Teil seiner Gegner gleichzeitig auf derselben Bahn unterwegs – Kontakt ist dabei nicht unüblich. Die Strecken sind kurz, übersichtlich und daher besonders publikumsfreundlich. Nur die bestplatzierten Fahrer schaffen es in die Finalläufe, dort kommt es zum Showdown um den Tagessieg. Die Rennläufe dauern selten länger als fünf Minuten, Aufwärmrunde gibt es keine; wenn die Ampel auf grün schaltet, geht es los!

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