Hütter in Crans-Montana nur von Gut-Behrami geschlagen

Ski alpin: Schweizerin damit auf bestem Weg zum Sieg im Gesamt-Weltcup

Hütter gelang ein weiterer Podestplatz in der Abfahrt © APA/KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Die Siegesserie von Lara Gut-Behrami im alpinen Ski-Weltcup ist weiter intakt. Am Freitag gewann die Schweizerin die erste Abfahrt in Crans-Montana vor der Österreicherin Cornelia Hütter, die zeitgleich mit Weltmeisterin Jasmine Flury aus der Schweiz 21 Hundertstelsekunden zurücklag. Gut-Behrami triumphierte damit in den letzten vier Rennen, die sie gestartet ist, und übernahm den zweiten Platz im Abfahrts-Weltcup hinter der verletzten Sofia Goggia.

Für Hütter war es das beste Abfahrtsresultat in dieser Saison. „Meine Karriere ist da ein bisschen auf den seidenen Faden gekommen“, spielte sie auf ihren schweren Sturz 2022 in Crans-Montana an, bei dem sie ein Schädel-Hirn-Trauma davongetragen hatte. „Das war im Training schon eine sehr tiefgründige Aufarbeitung, aber nicht mehr so wie letztes Jahr. Ich bin viel gefestigter hergekommen.“ Dass das Ziel hinaufgesetzt worden war, sei ihr in dieser Hinsicht entgegengekommen, „weil die Passage dann weggefallen ist“. Gut-Behrami habe derzeit „einen ziemlichen Flow, und den zeigt sie bei jedem Rennen“, betonte Hütter.

Die Steirerin ist in der Disziplinwertung Vierte, auf dem dritten Platz liegt nun Stephanie Venier. Die Tirolerin verpasste durch Fehler im oberen Teil diesmal einen Spitzenplatz und wurde Zehnte (+0,59), zweitbeste ÖSV-Läuferin war Ariane Rädler als Achte (+0,53). Die in der Vorwoche erkrankte Mirjam Puchner und Christine Scheyer schafften keine Glanzleistungen. Puchner kam auf den 15. Platz (+0,99), Scheyer krallte sich als 29. (+2,10) noch zwei Weltcuppunkte. Sabrina Maier besetzte den 25. Platz (+1,55). Außerhalb der Top 30 landeten Michaela Heider, Ricarda Haaser, Emily Schöpf, Franziska Gritsch, Christina Ager und Nadine Fest.

Die Strecke war aus Sicherheitsgründen – auch wegen des weichen Schnees – verkürzt worden. Die Ziellinie befand sich dann beim ursprünglich viertletzten Tor, die Zeit der Siegerin lag bei 1:19,11 Minuten. Für Gut-Behrami war es der insgesamt 44. Weltcup-Sieg und der siebente in diesem Winter. „Schön hat sich das nicht angefühlt beim Fahren“, sagte sie im ORF-Interview und erklärte, sie habe auf einer unruhigen Piste einige schwierige Situationen zu meistern gehabt. „Sie haben alles gegeben, dass die Piste okay ist, aber es ist schwierig. Es ist weich, es schlägt.“

Ihren Vorsprung als Gesamtweltcup-Führende auf die nach wie vor verletzt ausfallende Mikaela Shiffrin baute Gut-Behrami auf 105 Punkte aus. „Mein Ziel ist schnell Skifahren und möglichst ein Wort mitzureden, um was zu gewinnen. Vor Saalbach gewinnt man sowieso keine Kugel. Ich rede drüber, wenn es so weit ist“, betonte die 32-Jährige. Am Samstag ist in Crans-Montana eine weitere Abfahrt angesetzt, am Sonntag (beide 10.30 Uhr/live ORF 1) steht ein Super-G auf dem Programm.

Rädler zeigte sich zufrieden mit ihrem Lauf. „Letztes Jahr oder vor zwei Jahren war die Abfahrt immer so ein bisschen fremd für mich, weil ich eher die Technikerin bin. Heuer haben wir einen extremen Schritt gemacht und es macht mir richtig Spaß. Ich kann mich jetzt auch irgendwie ein bisschen mehr identifizieren damit“, berichtete die Vorarlbergerin.

Venier befand, sie habe „einfach zwei, drei Hakler zu viel gehabt“. Der Rückstand von knapp sechs Zehntelsekunden klinge nicht nach übertrieben viel, „aber das ist bei so einem kurzen Lauf einfach zu viel“. Puchner meinte, sie müsse ihre Fahrweise an die Schneeverhältnisse anpassen, das habe am Freitag nicht geklappt. „Da bin ich am Schwungansatz einfach zu weit innen“, sagte die Salzburgerin. „Ich werde es die nächsten Tage anders machen müssen.“

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