„Ich habe ein sehr gutes Gefühl“

OÖ-Triathlon-Profis auf der Jagd nach WM-Medaillen und versöhnlichem Abschluss

Auf den 180 Rad-Kilometern gilt es für Enzenberger, keine Kraft zu verschwenden, um den abschließenden Marathon bestmöglich zu absolvieren.
Auf den 180 Rad-Kilometern gilt es für Enzenberger, keine Kraft zu verschwenden, um den abschließenden Marathon bestmöglich zu absolvieren. © vo/Montefuego Media Services

Bei den OÖ-Triathlon-Profis Georg Enzenberger und Florian Brungraber ist aktuell noch keine Spur von gemütliche Vorweihnachtszeit, steht noch der Abschluss einer langen Saison bevor.

„Natürlich freue ich mich, wenn es vorbei ist, aber die Motivation für dieses Rennen ist schon noch da“, meinte Para-Ass Brungraber mit einem Grinser, wartet auf den Lasberger mit der WM schließlich noch das Jahreshighlight.

„Da geht’s richtig ab“

Schauplatz Abu Dhabi: Eingebettet in das Saisonfinale der weltbesten Kurzdistanz-Triathleten geht Brungraber am Donnerstag auf Medaillenjagd. „Da geht’s richtig ab. Diese Inklusion ist für uns Para-Athleten etwas sehr Spezielles“, freute sich der 38-Jährige, der im Vorjahr am gleichen Ort über WM-Bronze jubelte. Und was verspricht die aktuelle Form?

„Ich kann es nur fürs Schwimmen beurteilen, aber da ist der Flo eine Maschine“, erzählte Enzenberger, der mit dem Paralympics-Silbernen mehrmals pro Woche gemeinsam auf der Linzer Gugl trainiert. „So würde ich mich nicht bezeichnen“, lachte Brungraber. „Aber ich habe ein sehr gutes Gefühl. Bin in den letzten Jahren unter den besten drei angekommen und da will ich auch bleiben.“

Die größten Konkurrenten sind, wie gewohnt Niederländer: Titelverteidiger Jetze Plat und der frisch gebackene Stunden-Weltrekordler Geert Schipper.

Geert Schipper und Florian Brungraber beim Abkühlen. (© vo/Brungraber)

Duell mit Weltmeister

Schauplatz Tiberias: Bei der Langdistanz-Premiere im Mittleren Osten wird sich Enzenberger am Freitag mit Topstars, wie dem zweifachen Weltmeister Patrick Lange oder dessen deutschem Landsmann Sebastian Kienle messen. „Ich habe ein starkes Starterfeld erwartet, da die Kona-Quali für die Europäer in Israel mit verhältnismäßig wenig Aufwand möglich ist“, erklärte der 28-Jährige, der aber nicht damit rechnet, sich selbst eines der drei Herren-Tickets für die WM auf Hawai im nächsten Jahr zu sichern.

„Richtung Top 10 wäre super. Ich wäre aber auch happy, wenn ich mein volles Leistungsvermögen abrufen kann und 15. werde“, gestand Enzenberger, der die Hoffnung auf einen versöhnlichen Abschluss für ein Jahr hat, wo ihm das Pech am Fuß zu kleben schien.

Die Vorzeichen dafür stehen gut, denn die Trainings verliefen sehr zufriedenstellend, beim Halbmarathon in Linz lief der Mitteldistanz-Staatsmeister von 2021 ohne spezifische Vorbereitung eine neue persönliche Bestzeit (1:12:31 Stunden) und die Schwimm-Probleme, die zuletzt bei der Challenge Mallorca auftraten, wurden gelöst.

„Muss Ruhe bewahren“

„Beim Schwimmen sollte ich vorne dabei sein. Am Rad muss ich die Ruhe bewahren und darf nicht, auch wenn die Versuchung groß ist, mit den starken Radfahrern mitfahren. Denn das Rennen entscheidet sich auf den letzten 15 Kilometer beim Laufen“, veranschaulichte Enzenberger seine Renntaktik.

Von Daniel Gruber

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