„Ich spüre das Vertrauen“

Nach schwierigen Monaten in Altach schlug David Bumberger bei Steyr sofort voll ein

Er kam, sah und traf: Das Siegestor gegen Admira war für David Bumberger (M.) ein echter Befreiungsschlag.
Er kam, sah und traf: Das Siegestor gegen Admira war für David Bumberger (M.) ein echter Befreiungsschlag. © Moser

23 Bundesliga-Spiele hat David Bumberger nach seinem Transfer vom LASK im Oktober 2020 bisher für SCR Altach absolviert, seit April stand der 23-jährige Oberösterreicher dort aber auf dem Abstellgleis. Am letzten Tag der Transferzeit wechselte der Innenverteidiger per Leihe zu BMD Vorwärts Steyr und schoss den Fußball-Zweitligisten zwei Tage später zum Sieg über Absteiger Admira.

Wie er den Kaltstart erlebt hat, was er sich in Steyr vornimmt und warum der Klub auch auswärts wieder gewinnen wird, erzählte Bumberger im VOLKSBLATT-Interview.

VOLKSBLATT: Nur ein Training mit dem Team vor dem ersten Spiel, die Top-Leistung mit dem Siegtor gekrönt — wie ist Ihnen dieser Traumeinstand gelungen?

Bumberger: Schon auf der Autofahrt von Altach nach Steyr sagte ich zu meinem Vater: ‘Ich habe das Gefühl, es kann sein, dass ich am Freitag spiele’. Das dann der Einstand so kam, wie er kam, hatte auch damit zu tun, dass ich im Kopf bereit war für die Aufgabe.

Beim Jubel nach dem Treffer gegen die Admira spürte man förmlich, dass dieses Erfolgserlebnis eine große Befreiung war, oder?

Die Freude war rießig. Für mich eine Bestätigung, dass Dranbleiben und Weiterarbeiten in schwierigen Zeiten am Ende immer belohnt wird. Dass es eine Befreiung war, liegt auf der Hand, da ich seit April 2022 kein Profi-Match mehr bestritten habe.

Wie man hört, sind Altach und auch Sie Vorwärts Steyr beim Leihgeschäft entgegengekommen.

Ich wollte einfach zu einem Verein wechseln, bei dem ich Spielpraxis bekommen. Dass sich das so spontan ergeben hat, noch dazu mit Steyr, war einfach top.

Vom Bundesliga-Umfeld in eines, das in Sachen Infrastruktur nicht zweitliga-tauglich ist — wie groß war der Kulturschock?

Ich muss sagen, dass war mir in Endeffekt völlig egal. Die Möglichkeit, die ich hier mit einer super Mannschaft habe, ist entscheidend. Ich finde, es ist eine Kopfsache. Egal wie die Bedingungen sind, es zählt einfach, dass wir am Wochenende Punkte einfahren.

Als Sie vor fünf Jahren beim VOLKSBLATT-TopTalent dabei waren, nannten Sie die deutsche Bundesliga als großes Karriereziel. Ist das noch aktuell?

Mein Ziel in Steyr ist es, mich wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen. Die persönlichen Ziele bleiben bei mir.

Ist eine Rückkehr nach Altach Thema?

Ich gehöre dem Verein. Man wird sehen, wie sich das ganze jetzt entwickelt.

Zurück zur Gegenwart. Die Länderspielpause gab die Möglichkeit in Ruhe zu arbeiten. Ist viel weitergegangen?

Ja klar, die Abstimmung wird immer besser. Man lernt die Spieler immer besser kennen, lernt wie kann man jedem einzelnen helfen. Ich bin schon einer, der gerne Führung am Spielfeld übernimmt und die Mannschaft pusht.

Sie halten nach drei Spielen bei zwei Toren, hat Trainer Daniel Madlener schon mit Ihnen darüber gesprochen, Sie mal als Stürmer aufzubieten?

Das war bisher kein Thema (lacht). Aber ich spüre das Vertrauen und das setzt noch einmal Energie frei.

Am Freitag wartet gegen Horn wieder ein Heimspiel. Von vielen wird die Stimmung in der Liwest-Arena als einzigartig beschrieben. Wie sehen Sie das?

Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Es war für mich schon überraschend, wie uns die Fans (gegen die Admira/Anm.) mitgenommen und bei jeder noch so kleinen Torchance gepusht haben. Respekt, sie machen das überragend!

Auswärts läuft es für die Heimmacht Steyr ja weniger gut, hier fehlt diese Saison noch ein Sieg. Könnte Ihr Ausgleich zum 1:1 in Amstetten einen Umschwung bringt?

Ja, das können wir auf jeden Fall mitnehmen. Ich war jetzt bei zwei Auswärtsmatches dabei und auch das 0:3 bei den Young Violets hört sich ärger an, als es tatsächlich war. Von dem her kann ich sagen, die beiden Spiele waren nicht so, dass wir auswärts keine Punkte mehr holen werden. Es ist noch viel möglich heuer, ich bin überzeugt von der Qualität der Mannschaft.

Mit Steyr-Kicker DAVID BUMBERGER sprach Tobias Hörtenhuber

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