In Polen ist was zu holen: ÖFB-Frauen mit breiter Brust

Im EM-Qualifikationsspiel in Gdynia will die Auswahl von Irene Fuhrmann unbedingt punkten

Die Deutschen feiern das 3:2 beim EM-Qualispiel in Linz, Höbinger (rechts) ist bedient. In Polen muss das anders werden.
Die Deutschen feiern das 3:2 beim EM-Qualispiel in Linz, Höbinger (rechts) ist bedient. In Polen muss das anders werden. © APA/expa/Eisenbauer

Das Frauen-Nationalteam steht vor dem ersten Auswärtsspiel der European Qualifiers gegen Polen am Dienstag (18 Uhr, live auf ORF eins) im Stadion Miejski in Gdynia, in das es aber trotz der unglücklichen 2:3-Niederlage gegen Deutschland mit breiter Brust, sprich viel Selbstvertrauen geht.

Nach der sonntägigen Anreise am späten Nachmittag absolvierte die Auswahl von Teamchefin Irene Fuhrmann am Montag das Abschlusstraining im 15.000 Zuschauer fassenden Stadion Miejski. Rund 3.500 Tickets sind beim polnischen Verband im Vorfeld abgesetzt worden.

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Teamchefin Irene Fuhrmann betont einen Tag vor dem zweiten von sechs Gruppenspielen die Bedeutung des Auswärtsspieles: „Wir wissen von der Wichtigkeit dieses Spieles, wenn wir uns auf direktem Wege für die Europameisterschaft 2025 in der Schweiz qualifizieren wollen. Demnach wollen und müssen wir hier mit Punkten nach Österreich zurückkehren.“

Nicht zuletzt aufgrund der vergangenen Leistungen weiß die Teamchefin von der Rollenverteilung vor dem Duell mit den Polinnen, die in der Weltrangliste auf Rang 29. stehen: „Auf dem Papier gehen wir als Favorit in das Spiel, aber Polen ist auf keinen Fall zu unterschätzen. Sie haben in der Nations League starke Leistungen gezeigt und den Aufstieg in die Liga A erreicht. Das sagt schon alles über ihre Qualität“, so Irene Fuhrmann, die beim morgigen Aufeinandertreffen ein anderes Spiel erwartet, als beim EM-Quali-Auftakt am vergangenen Freitag.

„Wir werden vom Spielcharakter her eine andere Partie sehen als in Linz gegen Deutschland (2:3/Anm.). Wir erwarten mehr eigene Ballbesitzphasen, wollen den Gegner bewegen und die sich ergebenden Räume nutzen und bespielen. Am Ende müssen wir die Torchancen, die wir bekommen, bestmöglich nützen, um das Spiel nicht zu spannend werden zu lassen“, so Fuhrmann.

Dem stimmt auch Hoffenheim-Legionärin Nicole Billa, die im Norden Polens ihren 100. Länderspieleinsatz für Österreich erreichen könnte, zu: „Der Fokus ist bei mir ganz normal auf die Partie gerichtet, aber 100 Länderspiele sind natürlich etwas ganz Besonderes, wenn man es erreicht. Es wird ein ganz anderes Spiel werden. Wenn wir sie ins Spiel kommen lassen, kann das für uns sehr unangenehm werden, vor allem aufgrund ihrer schnellen Angreiferinnen. Wir werden von Anfang an voll da sein müssen.“

Statistik spricht für Polen

Neunmal duellierten sich beide Teams in den vergangenen 31 Jahren miteinander. Mit fünf Siegen und zwei Remis spricht die Bilanz für die Gastgeberinnen. Beim letzten Aufeinandertreffen im März 2016 setzten sich die ÖFB-Frauen mit 2:1 im Finale des Zypern-Cups durch.

Celina Degen, gegen Deutschland an der Seite von Kapitänin Sarah Puntigam im defensiven Mittelfeld im Einsatz, erwartet beim zehnten Duell vor allem eine physisch fordernde Partie: „Wir haben gegen Deutschland ein sehr gutes Spiel gemacht, aber die Punkte nicht geholt. Darum müssen wir gegen Polen dieselbe Leistung auf den Platz bringen und mit hoher Intensität in die Partie gehen, Lauf- und Kampfbereitschaft zeigen.“

Außenverteidigerin Verena Hanshaw meint: „Wir haben gegen Deutschland gesehen, dass wir mit hoher Intensität jeden Gegner beschäftigen und vor Probleme stellen können. Gegen Polen wird es wichtig sein, sie nicht ins Spiel kommen zu lassen und früh unter Druck zu setzen. Ich rechne mit einigen langen Bällen, da gilt es für uns das richtige Timing zu finden.“

Wie die ÖFB-Elf hat auch das polnische Frauen-Nationalteam zum Auftakt der EM-Qualifikation verloren und musste sich in Island mit 0:3 geschlagen geben.

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