Nein, entgegnete Englands Kyle Walker auf die x-te Frage nach Kylian Mbappe ein wenig genervt, „das Spiel ist nicht England gegen Mbappe, es ist England gegen Frankreich“. Und mit Entschlossenheit in der Stimme fügte der Außenverteidiger hinzu: „Ich werde ihm nicht den roten Teppich ausrollen und ihm sagen: Gehe und schieße ein Tor!“ Aber auch Walker weiß: Im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Frankreich mit dem Hochgeschwindigkeitstorjäger ist die englische Abwehr erstmals bei der WM richtig gefordert.
Bislang ist sie trotz ihres umstrittenen Chefs Harry Maguire eine sichere Bank. In vier Partien gab es nur zwei Gegentore gegen den Iran, als das Spiel längst entschieden war. Mit dem oft als „Tölpel“ verspotteten Maguire, dessen WM-Nominierung heftige Diskussionen auslöste, und John Stones im Zentrum sowie Walker und Luke Shaw auf den Außenpositionen hat Trainer Gareth Southgate offenbar die Formation gefunden, mit der er die Three Lions nach dem Halbfinaleinzug vor vier Jahren endlich ins erste WM-Endspiel seit dem Triumph 1966 führen will. Dabei müssen Maguire und Co. nicht nur Mbappe, der in vier Spielen bereits fünf Tore erzielt hat, im Blick haben.