
„Er ist ein absoluter Teamplayer, kann aber auch ein absoluter Chef sein, wenn es nötig ist.“ So beschreibt mit Thomas Reifeltshammer der Sportliche Leiter der SV Guntamatic Ried den designierten Trainer Robert Ibertsberger (44 Jahre), der das Amt beim Fußball-Bundesligisten am 1. Jänner antreten wird. Schon vorab gab der Mann aus Seekirchen am Wallersee dem VOLKSBLATT Einblicke in seine Arbeitsweise, in seine Vorstellungen und Ziele.
Wie gehen Sie die Aufgabe in Ried an?
Zunächst freut es mich sehr, dass die Wahl auf mich gefallen ist. Es ist ein Heimkommen, ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern.
Sportlich ist es eine große Herausforderung. Im Vordergrund steht, dass wir die Idee, die in meinem Kopf herumschwirrt, so schnell wie möglich auf den Platz bringen und wir diesen Weg dann immer weiter verfeinern und verbessern.
Das erste Ziel?
Mit Start ÖFB-Cup-Viertelfinale (am 4. Februar gegen Klagenfurt/Anm.) wollen wir am Punkt sein und ein Gesicht zeigen, das die SV Ried Stück für Stück immer mehr auszeichnen soll, damit wir einen guten Wiedererkennungswert haben.
Wie soll dieser Wiedererkennungswert aussehen?
Meine Spielweise ist, aktiv zu agieren, sowohl mit dem Ball, als auch gegen den Ball. In Anpassung an den aktuellen Kader natürlich. Ich spreche dabei nicht von hohem Pressing, sondern möchte ab einer gewissen Zone mehr Aggressivität gegen den Ball sehen. Wichtig ist dabei auch eine gute Balance mit dem Offensivspiel.
Ist der Einzug in die Meisterrunde machbar?
Wir sind richtig gut dabei bei der Musik. Wir müssen nicht, müssen tun andere Klubs, aber wir können es schaffen. Das hat die Mannschaft in vielen Spielen gezeigt und dieses Ziel wollen wir so lange wie möglich verfolgen. Wenn wir es schaffen, wäre es ein riesiger Erfolg. Dafür müssen wir aber auch unsere Auswärtsschwäche ablegen.
Ihr erster Eindruck vom neuen Team?
Die Mannschaft ist gewillt, hat einen super Charakter und hat Spiele drehen können. Auch das Derby gegen den LASK (0:1) hat gezeigt, dass sich die Mannschaft nicht hängen lässt. Ich denke, die Mannschaft ist auch spielerisch zu mehr fähig, als man glauben würde.
Wie würden sie sich selbst als Trainer charakterisieren?
An der Linie bin ich analytisch unterwegs, es gibt kein Reinbrüllen, sondern sinnvolles Einsagen. Ich bin eher am Trainingsplatz der lautere, um ganz klar zu kommunizieren, was ich haben will.
Was können sie nicht leiden?
Wenn gewisse Dinge nicht eingehalten werden und wenn jemand egoistisch agiert. Denn es geht nur im Verbund, nur als Mannschaft.
Gibt es Vorbilder?
Nicht direkt, man schaut sich immer wieder einiges ab, egal ob national oder international. Aber wichtig ist, dass man seine eigenen Ideen zusammenformt, damit sie funktionieren.
Was zeichnet Ried abseits des Platzes aus?
Die Gemütlichkeit, die bei aller Zielorientiertheit im Verein auch herrscht. Man merkt, dass es ein starkes Miteinander gibt.