Kurz vor Olympia wird noch um EM-Medaillen geschwommen

Schwimm-EM in Belgrad: Simon Bucher

Simon Bucher © APA/AFP/SEBASTIEN BOZON

Österreichs derzeit erfolgreichster Schwimmer greift in den nächsten Tagen nach seiner ersten EM-Medaille in der allgemeinen Klasse. Simon Bucher räumte im Vorjahr über 100 m Delfin den U23-EM-Titel ab und wurde im Februar über diese Distanz Vize-Weltmeister. WM-Silber auf der olympischen Langbahn haben von den OSV-Größen sonst nur Maxim Podoprigora und Markus Rogan erreicht, aber niemand mehr. Bucher will es Rogan heuer auch mit dem Olympia-Podest gleichtun.

Die Paris-Spiele sind auch der Grund, warum sein Fokus nicht uneingeschränkt auf die Europameisterschaften in Belgrad gerichtet ist. „Paris ist das Hauptziel. Aber wir haben so trainiert, dass wir auch bei der EM halbwegs gute Leistungen abrufen können“, sprach er für sich und seine ebenso in Linz stationierten Teamkollegen wie Bernhard Reitshammer.

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Er wisse, dass mit Blickrichtung Olympia nicht alle Asse an den Start gehen würden. „Aber gerade auf meiner Strecke ist ein sehr dichtes Feld. Es ist ein Großereignis, jeder will eine Medaille.“

Zuletzt um den Monatswechsel bei der Mare-Nostrum-Serie habe es sich schwimmerisch nicht so gut angefühlt. Coach Florian Zimmermann meinte aber, dass es für den Saison-Zeitpunkt gut passe. Für ihn selbst habe WM-Silber nicht viel geändert. „Ich kriege ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und in Tirol in einem Schwimmbad kommen die Leute auf mich zu“, merkte der Tiroler an. „Aber sonst sind wir Schwimmer nicht die berühmtesten Leute.“

Los geht es für Bucher am Montag über 50 m Delfin, auf dieser Distanz ist der 24-Jährige U23-Vize-Europameister. Über die doppelte Wegstrecke geht es am Mittwoch los, der Endlauf steht am Donnerstag auf dem Programm.

Der Schlusstag schließlich bringt den Staffel-Einsatz über 4 x 100 m Lagen. 2022 in Rom war Bucher mit Bernhard Reitshammer, Valentin Bayer und Heiko Gigler EM-Dritter. “Wieder eine Medaille mit den Jungs, das wäre extrem cool. Wenn wir noch einmal die Zeiten von 2022 schwimmen, sehe ich uns schon als Medaillenkandidaten.“

Daumen hält Bucher aber nicht nur sich und seinen Staffelkollegen, sondern auch seinem Trainingspartner Lukas Edl. “Von Luki halte ich extrem viel, im Training schwimmt er wahnsinnig gute Zeiten“, gab es Lob für den erst 17-Jährigen. Und Bucher hofft, dass der ebenfalls im Delfin-Stil sehr starke Edl in Belgrad noch auf den Olympia-Zug aufspringt. „Es wäre extrem cool, wenn ich einen zweiten Österreicher (in Paris, Anm.) auf 100 Delfin hätte. Das würde uns beide pushen.“
tb/ttr

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