
Red Bull Salzburg ist zum 10. Mal in Folge österreichischer Fußballmeister. Mit einem 2:1 am Sonntag im Schlagerspiel gegen Sturm Graz wurde der insgesamt 17. Titel für den Club zwei Runden vor Schluss zur Gewissheit. Die Grazer sind Vizemeister und haben einen Platz in der CL-Qualifikation sicher. Seine Platzierung kennt auch der LASK. Die Linzer holten bei Rapid ein 1:1 und sind fix auf Platz drei. Die Wiener Austria verteidigte mit einem 1:1 in Klagenfurt Rang vier.
Die 17.218 Zuschauer in Salzburg sahen zunächst ein offenes, intensives Duell. Die Kontrahenten neutralisierten sich über weite Phasen. Salzburg überließ den Gästen mehr Ballbesitz, eigenen Offensivaktionen mangelte es meist an Ideen bzw. der Qualität des finalen Zuspiels. Nennenswerte Chancen konnte vorläufig aber auch Sturm nicht herausarbeiten. Es dauerte genau eine halbe Stunde, bis ein Pass von Alexander Prass über die Salzburger Defensive segelte und Emeghas Heber über Goalie Philipp Köhn von der Stange zurückprallte.
Salzburg antwortete einige Minuten später mit seiner einzigen Topchance vor der Pause, Junior Adamu verfehlte aber im Strafraum alleine vor Tormann Arthur Okonkwo klar das Ziel (36.). Ein Standard brachte die Steirer schließlich in Front. Manprit Sarkarias Freistoß fand den Kopf des freigelaufenen Jon Gorenc-Stankovic, der keine Mühe hatte, einzunicken (40.). Kurz vor der Halbzeit musste Köhn dann noch bei einer brandgefährlichen Hereingabe Hierländers vor dem einschussbereiten Emegha eingreifen.
Salzburg schien zu wackeln, startete aber ideal in die zweite Hälfte. Nach Koita-Vorarbeit scheiterte Adamu zwar erneut aus idealer Position, diesmal an Okonkwo, Amar Dedić (49.) ließ sich den Abstauber aber nicht nehmen. Das Salzburger Spiel hatte in dieser Phase deutlich an Durchschlagskraft gewonnen, Okonkwo musste sowohl gegen Benjamin Sesko (52.) als auch Maurits Kjaergaard (53.) eingreifen.
Zu weiteren echten Einschussmöglichkeiten kamen die Salzburger danach aber nicht. Ebenso wenig wie Sturm, das weiter einen Kampf auf Augenhöhe lieferte und immer wieder schnelle Vorstöße lancierte. Beide Coaches brachten im weiteren Verlauf mit Konate und Dijon Kameri bzw. Bryan Teixeira und Tomi Horvat frische Kräfte. Einer davon sollte es schließlich richten. Kurz nachdem Hierländer aus Kurzdistanz noch über das Tor geköpfelt hatte, setzte sich der 19-jährige Konate im Strafraum gegen Gregory Wüthrich durch und machte die Revanche für die Niederlage im Cup-Viertelfinale perfekt.
In Wien hatte Rapid zuvor bereits nach 69 Sekunden 1:0 geführt. Nach einem Corner von Marco Grüll vergaßen die Gäste auf Gudo Burgstaller, der an der zweiten Stange unbedrängt einköpfeln konnte.
Danach übernahmen jedoch die von Ex-Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer gecoachten Oberösterreicher zusehends das Kommando. In der 14. Minute jubelte Florian Flecker über das vermeintliche 1:1, der VAR versagte dem Tor allerdings wegen Abseits die Anerkennung.
Der LASK blieb am Drücker, Robert Zulj hatte zweimal den Ausgleich auf dem Fuß. In der 30. Minute lupfte der frühere Deutschland-Legionär den Ball nach einer missglückten Gartler-Kopfballabwehr über die Latte, sieben Minuten später scheiterte er aus kurzer Distanz am Rapid-Schlussmann. Doch auch Rapid verzeichnete vor dem Seitenwechsel noch eine Top-Gelegenheit: Nach einer Burgstaller-Flanke kam Patrick Greil aus wenigen Metern frei zum Kopfball, bugsierte den Ball aber in die Arme von Lawal (37.).
Auch die zweite Hälfte begann mit einer großen Rapid-Chance, Oliver Strunz scheiterte an Lawal (48.). Der nächste Sitzer folgte in der 61. Minute – Nicolas Kühn lief nach Burgstaller-Kopfballvorlage allein aufs Tor, ließ sich aber von Lawal den Ball abluchsen. Spätestens in der 70. Minute hätte es 2:0 für die Hausherren stehen müssen, doch Burgstaller schoss einen von Ex-Rapidler Filip Stojkovic verursachten Hand-Elfmeter über die Latte.
Dieser Chancenwucher sollte sich rächen. Moses Usor traf aus guter Position nur das Außennetz (81.), ehe der kurz zuvor eingewechselte Thomas Goiginger unter tatkräftiger Mithilfe der Rapid-Abwehr zuschlug.
In der 28 Black Arena von Klagenfurt verstrichen die ersten 25 Minuten ohne spielerische Glanzlichter. Sowohl bei den Klagenfurtern als auch bei der Wiener Austria war ob der Aussicht auf einen internationalen Startplatz eine gewisse Anspannung zu bemerken.
Nach etwa einer halben Stunde fand die Wiener Austria besser in die Partie. Die Wimmer-Elf schaffte es, die Fehler im Spielaufbau zu minieren, und verzeichnete durch Andreas Gruber in der 32. Minute immerhin eine Halbchance. Ein Haris-Tabakovic-Kopfball nach einem Einwurf war für Torhüter Phillip Menzel eine leichte Beute. Der Schweizer war auch in der 53. Minute nach Ranftl-Flanke von rechts mit dem Kopf zur Stelle, traf den Ball aber nicht ideal.
Auf der anderen Seite zog ein Schuss von Christopher Cvetko knapp am Tor vorbei. Es war in der 55. Minute die beste Möglichkeit für die Klagenfurter bis dahin im Spiel. Der eingewechselte Florian Jaritz (70.) trat dann mit Elan im Strafraum in Erscheinung, kam aber nicht in eine gute Abschlussposition. Tabakovic war einmal in der 73. Minute unbewacht und überhob Menzel – der erreichte den Ball im Zurücklaufen jedoch noch vor der Linie.
Aleksandar Jukic, der in der 64. Minute eingewechselt worden war, erzielte dann nach Braunöder-Pass von halbrechts ins kurze Eck doch noch die Führung. Auch nach On-Field-Review von Schiedsrichter Christopher Jäger hatte der Treffer Bestand, zu klären gab es ein mögliches Foul von Tabakovic in der Entstehung. Als die meisten schon mit einem Gäste-Sieg rechneten, traf Jaritz aus spitzem Winkel zum Ausgleich ins Netz. Eine mögliche Fehlentscheidung der Offiziellen, da Klagenfurts Solomon Bonnah den Ball selbst ins Seitenout geschossen haben dürfte, blieb unbeachtet.