Linz als erster Probelauf der Olympischen Spiele in Paris

Welt-Elite in Oberösterreich – Judo-Verband träumt von Europameisterschaft auf der Gugl

Noch bleiben gut fünf Monate bis zu den Olympischen Spielen in Paris. Den ersten Erfolg konnten Judo-Verbandspräsident Martin Poiger und ÖJV-Sportdirektor Markus Moser bereits am 28. Februar verbuchen.

Österreichs Nationaltrainerin und Olympiasiegerin Yvonne Snir-Bönisch verlängerte ihren Vertrag um vier Jahre bis nach den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles: „Ich habe noch viel vor, wir sind am richtigen Weg“, betonte die Wahl-Oberösterreicherin. Langfristig soll der Judosport in Österreich in die Breite wachsen, unser Land in die Judo-Weltspitze aufsteigen. Zu den kurzfristigen Zielen zählen etwa „eine Handvoll Medaillen“, wie Snir-Bönisch bei der anschließenden Pressekonferenz launig anmerkte. Diese Handvoll scheint nicht unmöglich, warten heuer doch gleich drei Großereignisse binnen weniger Wochen. Eine Europameisterschaft, die WM und schließlich ab Ende Juli die Olympischen Spiele in Paris. Bei allen Bewerben stehen ÖJV-Kämpfer mit Medaillenchancen auf der Matte.

Eine der Generalproben für Paris wird schon nächstes Wochenende beim Upper Austria Judo Grand Prix auf der Linzer Gugl stattfinden. Beim World Tour Event vom 8. bis 10. März 2024 kämpfen insgesamt gut 600 Athleten aus 80 Nationen um Ranglistenpunkte und Medaillen. Aus Österreich sind 34 Judoka am Start, neun davon aus Oberösterreich.

Aushängeschild

„Das World-Tour-Comeback im Vorjahr war eine großartige Veranstaltung“, lobte Oberösterreichs Sport-Landesrat Markus Achleitner und sah der zweiten Auflage mit Freude entgegen. „Mit den Weltranglisten-Ersten Sanne van Dijke (NED) und Francisco Garrigos (ESP) sowie Olympiasieger Lukas Krpalek (POL) sind wieder absolute Topathleten am Start. Das Sportland Oberösterreich ist damit als Gastgeber wieder weltweit positiv in den Medien vertreten“, hoffte Achleitner auch auf gelungene sportliche Auftritte der heimischen Athleten, holte doch der Welser Shamil Borchashvili im Vorjahr einen Klassensieg in Linz.

Einen solchen will ausgerechnet Bruder Wachid heuer verhindern. „Ich wünsche meinem Bruder alles Gute. Aber nur bis ins Finale. Denn die Goldmedaille will heuer ich gewinnen“, meinte der aufstrebende Lokalmatador nur halb im Scherz.

Die Olympiazweite von Tokio, Michaela Polleres, war im Vorjahr wegen einer Knieverletzung zum Zuschauen verdammt. Diesmal will sie die tolle Stimmung auf der Matte genießen. „Ich bin topfit, Linz ist für mich die Generalprobe auf die EM in Zagreb.“ Beim Upper Austria Judo-GP wären 700 Ranglistenpunkte zu holen, härteste Konkurrentin dürfte die Niederländerin van Dijke sein, gegen diese war Polleres bereits erfolgreich.

Der Judo-Grand-Prix vom 8. bis 10. März 2024 in Linz ist Teil der Olympia-Qualifikation. Das Preisgeld beträgt 100.000 US-Dollar. Eine Tageskarte kostet 20 Euro, ein Drei-Tages-Ticket 40 Euro. Das Veranstaltungs-Budget beträgt 1,1 Mio. Euro.

Die IJF plant eine TV-Produktion mit 15 Kameras. Der ORF hat sich die World Tour-Rechte gesichert und überträgt die Finalblöcke auf ORFSport+ live.
Alle weiteren Infos unter www.judoaustria.at.

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