Lockerheit vom Winde verweht

Nordische WM: Hayböck kämpft weiter um seine Form — Kraft ließ erstes Training aus

Verletzungsfreie Vorbereitung, Sieg zum Auftakt im Team, Corona-Infektion, Rang vier bei der Skiflug-WM, zuletzt nicht oder gerade noch in den Weltcup-Punkten. Geht es nach der Achterbahnfahrt der letzten Monate müsste Michael Hayböck bei der WM in Oberstdorf eigentlich wieder vorne mitspringen.

Der Haken an der Sache: Die Selbstverständlichkeit ist dem Oberösterreicher abhandengekommen — und er hat sie bis jetzt nicht gefunden.

Der Übeltäter: Das Chaosspringen in Willingen Ende Jänner.

Faden gerissen

Dort verblies der Rückenwind nicht nur Hayböck selbst auf Rang 41. „Da ist das Selbstvertrauen flöten gegangen“, gestand der 29-Jährige. Der „sprungtechnische“ Faden sei endgültig gerissen. Die Trainingstage vor den Titelkämpfen nährten zwar die Hoffnung auf Besserung, die Konstanz fehlte aber weiterhin.

„Ich hoffe, dass sich die guten Sprünge mehren“, meinte Hayböck, der trotzdem seine positive Einstellung nicht verlor und einfach ruhig bleiben will, schmunzelnd. „Frisch in die WM reinstarten“, lautet das Motto, an Edelmetall denkt er nicht. Erst einmal gilt es, sich fürs ÖSV-Team für den Bewerb auf der Normalschanze am Samstag zu qualifizieren, denn ein Fixleiberl hat der Kirchberg-Theninger nicht.

Trend „bestätigt“

Und im ersten Training gab es dann sogleich die Bestätigung fürs Auf und Ab. Mit 104 Meter ein Topsprung und Rang zehn im ersten Durchgang, nur 93 und Platz 33 im zweiten. „Ich muss noch das Feintuning finden.“ Man darf gespannt sein, was der heutige Tag bringt — wenn es um die Aufstellung geht.

Und da wird auch Stefan Kraft in die WM einsteigen. Österreichs größte Hoffnung bei den Herren ließ den ersten Tag aus, um sich zu schonen. Am Dienstag meinte der 27-Jährige noch, er brauche sich bei den Sprüngen nicht mehr davor zu fürchten, dass mit dem Rücken etwas passiert. Cheftrainer Andreas Widhölzl gab dann auch sofort Entwarnung: „Er ist fit. Dennoch müssen wir den kompletten Zeitplan der nächsten Tage im Auge haben.“

Von Tobias Hörtenhuber

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