Magische Marke war Belastung

70er als Befreiungsschlag für Diskus-Ass Weißhaidinger — Nun bereit für die Konkurrenz

Lukas Weißhaidinger (r.) und Trainer Gregor Högler können dem Vergleich mit der Konkurrenz gelassen entgegensehen.
Lukas Weißhaidinger (r.) und Trainer Gregor Högler können dem Vergleich mit der Konkurrenz gelassen entgegensehen. © APA/Fohringer

Die Last, die Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger mit seinem ersten offiziellen Versuch über die 70-Meter-Marke (exakt 70,68 m 19. Mai 2023) von den Schultern gefallen ist, war dem Oberösterreicher bei der Pressekonferenz zur Saisonvorschau anzusehen.

„Jetzt geht der Rest leichter“, betonte der 31-Jährige. Und er ließ tief blicken, wie sehr ihn die Jagd nach dem 70er belastet hatte. Denn im Vorjahr gelang ihm erstmals ein gültiger Wurf über diese Weite, der Diskus landete allerdings außerhalb des Sektors. „Das ging mir immer wieder durch den Kopf und ist nie richtig verschwunden“, erzählte Weißhaidinger.

Der Blick auf die Konkurrenten, die die Weite knackten, schmerzte. „So ein wichtiges Ziel kann auch stören“, gab der Innviertler zu. Die verkorksten Großereignisse — WM-10. und EM-9. — zeigten dies Schwarz auf Weiß. Die „magische Grenze“ habe ihn seit seinen Anfängen interessiert, immer wieder blickte er auf die Rekordlisten.

Nun ist das alles Schnee von gestern, die Vorfreude auf die nächsten Wochen groß und die Form für die ersten Vergleich mit der Weltklasse passt. Der erste Wettkampf wird am Donnerstag in St. Pölten stattfinden, danach folgen Meetings in Schweden (11. Juni), Finnland (13. Juni) und in Graz (16. Juni). Die Generalprobe für die WM in Budapest (ab 19. August) findet dann in der oö. Heimat in Andorf am 29. Juli statt.

Perfektion unter Stress

Das Wort Medaille wollte Weißhaidinger zwar nicht in den Mund nehmen, allerdings glaubt man seinem Trainer Gregor Högler, darf man heuer noch einiges erwarten — sofern die Fitness mitspielt. „Ich habe das Gefühl, der 70er war ihm wichtiger als die Goldmedaille — noch“, meinte der 50-Jährige schmunzelnd. Was ihn so zuversichtlich stimmt? „Die 70 Meter schaffte er ohne Wind, ohne die perfekten Bedingungen.“

Jetzt gelte es, die Technik unter Stress zu perfektionieren. „Auf dem Niveau, auf dem sich Luki befindet, kann man das Hirn nur noch über Wettkämpfe trainieren“, erläuterte Högler. Und der Angesprochene wagte dann sogar schon einen Blick in Richtung Olympia 2024. „Wurftechnisch passt alles, es sind nur noch Kleinigkeiten in Richtung Paris zu verbessern.“

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