„Manchmal muss ich mich schon zwicken“

Frankfurts Trainer Oliver Glasner gab nach 0:2 gegen Napoli Einblick in sein Seelenleben

Der Innviertler Oliver Glasner versuchte, aus der Coachingzone auf sein Team einzuwirken.
Der Innviertler Oliver Glasner versuchte, aus der Coachingzone auf sein Team einzuwirken. © AFP/Roland

Lässig, in dünner schwarzer Jacke, einer Hose in der gleichen Farbe und weißen Sneakers versuchte er, teils wild gestikulierend aus der Coachingzone auf sein Team einzuwirken. Es gelang Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner ob der drückenden Überlegenheit der Gäste beim 0:2 seines Teams im Achtelfinal-Hinspiel der Fußball-Champions-League nur bedingt.

„Napoli war der verdiente Sieger“, analysierte der Innviertler im Anschluss an die Partie. Um gleich danach aber schon die Marschrichtung fürs Rückspiel am 15. März auszugeben. „Wir sind jetzt bei der Hälfte des Duells. Geschlagen geben wir uns noch lange nicht“, schaltete der Riedauer rasch wieder in den Angriffsmodus.

Trübsal geblasen wurde nicht. Es würde nicht dem Wesen des Erfolgstrainers entsprechen, in dessen Karriere es in den letzten Jahren steil bergauf ging. „Manchmal, in den wenigen ruhigen Momenten für mich alleine, muss ich mich schon zwicken“, erzählte der 48-Jährige im Gespräch mit dem VOLKSBLATT.

„Momente aufsaugen“

„Vor nicht all zu langer Zeit haben wir vor ein paar hundert Leuten mit dem LASK beim FAC in Wien gespielt. Letzte Saison waren wir in Barcelona, London und haben dann in Sevilla den Europacup gewonnen“, funkelten Glasners Augen.

Um diesen kometenhaften Aufstieg richtig einzuordnen, ruft er sich immer wieder ins Bewusstsein, den Moment zu genießen. Das war trotz Niederlage auch gegen Neapel der Fall. „Das ganze Drumherum, die Stimmung im Stadion, das alles sorgt für Gänsehaut. Ich versuche, alles bestmöglich aufzusaugen.“

Gespräche im Sommer

Glasners Vertrag in Hessen läuft noch bis zum Sommer 2024. Gespräche mit Manager Markus Krösche, der den Trainer gerne langfristig an Eintracht Frankfurt binden würde, wurden für nach der aktuellen Saison anberaumt.

Dass er durch all die Erfolge auch bei anderen europäischen Fußball-Schwergewichten auf dem Zettel steht, wird die Verhandlungen zu seinen Gunsten erleichtern: „Darüber mache ich mir noch keine Gedanken. Da spielen aktuell noch zu viele Dinge eine Rolle, die ich nicht beeinflussen kann.“

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