Mit den „wenigsten Erwartungen“ geht es in den Riesentorlauf

ÖSV-Frauen gewannen noch nie Gold — „Aus zweiter Reihe zuschlagen“

Stephanie Brunner hat keine guten Erinnerungen an den RTL in Pyeongchang. Sie schied im zweiten Lauf au und will es in Peking besser machen.
Stephanie Brunner hat keine guten Erinnerungen an den RTL in Pyeongchang. Sie schied im zweiten Lauf au und will es in Peking besser machen. © APA/EXPA/Groder

Ausgerechnet mit dem Riesentorlauf, jener Disziplin in der Christian Mitter, der Rennsportleiter der alpinen ÖSV-Frauen die „wenigsten Erwartungen“ hat, starten die Skifahrerinnen am Montag (3.15 und 6.15/live ORF 1) in die Olympischen Spiele.

Die Skifahrer-Nation Österreich weist in den alpinen Disziplinen zahlreiche Erfolge bei Winterspielen auf, jedoch gewann noch nie eine Frau Gold im Riesentorlauf. Ob Ramona Siebenhofer, Katharina Truppe, Katharina Liensberger oder Stephanie Brunner diese Lücke in Peking schließen können, ist aufgrund der gezeigten Leistungen unwahrscheinlich.

„Wir werden probieren, dass wir da voll zuschlagen. Und es nützen, dass wir da vielleicht ein bisschen von der zweiten Reihe kommen“, meinte Mitter.

„Spezieller Schnee“ erinnert an Pyeongchang

Im Training galt es sich bestmöglich auf die Verhältnisse einzustellen und das Material darauf abzustimmen. „So einen Schnee hatten wir in Südkorea schon, da ist Rutschen verboten. Da sollte man auf Zug fahren und das richtige Tempo überall mitnehmen“, erläuterte der Rennsportleiter.

In Pyeongchang 2018 funktionierte die Abstimmung mit dem „speziellen Schnee“ nicht wirklich. Brunner schied nach einem passablen ersten Lauf im zweiten Durchgang aus und Anna Veith (Rücktritt 2020) klassierte sich als beste Österreicherin auf Rang zwölf.

Ein Blick in die aktuelle Riesentorlauf-Wertung genügt, um zu erkennen, dass die Favoritinnen nicht im heimischen Ski-Lager zu finden sind. Liensberger — die in Sölden mit Rang vier gut startete, aber nach Corona kein Top-20-Ergebnis mehr erreichte — hat 348 Punkte Rückstand auf die Führende Marta Bassino. Siebenhofer, die Konstanteste in diesem Winter, sogar 373.

Im Kampf um RTL-Gold wird Titelverteidigerin Mikaela Shiffrin genauso ein gewaltiges Wörtchen mitreden wie auch Tessa Worley oder Petra Vlhova.