Mit Trick soll Garmisch-Fluch enden

Vierschanzentournee: Fünf Mal vergab Kraft zu Neujahr Siegchance

Kaum zu fassen: Im Vorjahr verpasste Stefan Kraft in Garmisch die Qualifikation fürs Neujahrspringen. Heuer ist er aber sicher besser in Form.
Kaum zu fassen: Im Vorjahr verpasste Stefan Kraft in Garmisch die Qualifikation fürs Neujahrspringen. Heuer ist er aber sicher besser in Form. © Karmann/dpa/picturedesk.com

„Megahappy“ und froh über den gestrigen Ruhetag verließ ÖSV-Adler Stefan Kraft nach Platz fünf zum Auftakt der 71. Vierschanzentournee Oberstdorf. Heute steht in Garmisch-Partenkirchen die Qualifikation für das Neujahrsspringen (jew. 14/live ORF 1) an. Doch nicht nur der 29-jährige ÖSV-Adler blickt mit gemischten Gefühlen in Richtung des weiteren Verlaufs, sondern auch der Gesamtführende Halvor Egner Granerud (NOR).

Bittere Negativserie

Aber der Reihe nach: In den letzten zehn Jahren schafften es die österreichischen Skispringer zum Jahresstart nur vier Mal aufs Stockerl, den letzte Sieg auf der Großen Olympiaschanze holte Thomas Diethart 2014/15. Krafts Serie seit seinem dritten Platz 2016/17 liest sich fast noch bitterer.

31, 49, 13, 28 sowie das Quali-Aus im Vorjahr als negativer Höhepunkt — fünf Mal in Serie ließ der Salzburger seine Chancen auf den möglichen Tourneesieg in Garmisch. Ein kleiner Trick soll dafür sorgen, dass dies heuer nicht passiert. „Ich war heuer nie dort auf Training, ganz bewusst“, erzählte Kraft: „Wenn ich da frisch hinkomme, springe ich ganz gut.“

Auch Cheftrainer Andreas Widhölzl will sich nicht mit dem „Fluch“ beschäftigen: „Von der Statistik haben wir in Garmisch öfters gewonnen als in Oberstdorf. “

Deutliche Kampfansage

Um erneut ganz oben stehen zu können, gilt es vor allem den aktuellen Überflieger Granerud zu schlagen. Dieser will seine zwei „fast perfekten“ Sprünge in Oberstdorf und die mit 13,4 Punkten abgesicherte Führung aber nicht überbewerten. Denn bereits vor zwei Jahren startete der 26-Jährige mit fünf Weltcupsiegen hintereinander als Topfavorit in die Tournee, lag zur Halbzeit in Führung, stürzte dann allerdings am Bergisel ab. „Hoffentlich läuft es besser als das letzte Mal, als ich die Vierschanzentournee angeführt habe“, blieb Granerud deshalb abseits der Schanze am Boden. Eine Kampfansage an die Konkurrenz konnte er sich aber dann doch nicht verkneifen: „Mir gefällt Garmisch am besten von den vier Schanzen, deswegen freue ich mich schon.“

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