Nach der Liga-Klatsche muss das andere Dortmund-Gesicht her

Am Mittwochabend gegen Paris Saint-Germain will der BVB wieder überzeugen

Zuletzt musste Dortmund, hier Brandt am Boden, gegen Leipzig viel leiden.
Zuletzt musste Dortmund, hier Brandt am Boden, gegen Leipzig viel leiden. © AFP/Hartmann

Borussia Dortmund hat sich am Samstag in der deutschen Fußball-Bundesliga beim 1:4 in Leipzig wieder von einer desaströsen Seite gezeigt und einen Platz unter den besten vier der deutschen Fußball-Bundesliga wohl endgültig verspielt.

Dennoch geht der BVB voller Zuversicht in das Halbfinal-Hinspiel der Champions League daheim gegen Paris Saint-Germain. In der Königsklasse hatte Dortmund heuer bisher überzeugt. „Wir haben das oft genug gezeigt, dass wir in diesem Wettbewerb sehr gute Leistungen abrufen können“, so Sportchef Sebastian Kehl.

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Starke internationale Auftritte

Dortmund gewann die Gruppe mit Paris Saint-Germain, Newcastle United und dem AC Milan, setzte sich im Viertelfinale mit einer Heim-Gala gegen Atletico Madrid durch. Nimmt man die Bundesliga als Maßstab, auf den Vierten Leipzig hat Dortmund nun fünf Punkte Rückstand, könnte einem dagegen angst und bange werden.

Als Favorit gilt am Mittwoch (21, live Sky und Servus TV) allerdings Paris SG. Der von Katar gesponserte Klub wurde am Sonntag vorzeitig Meister, weil Adi Hütters AS Monaco in Lyon verlor.

Bei der Pariser Generalprobe, dem 3:3 am Samstag gegen Le Havre, war Belastungssteuerung angesagt. Kylian Mbappe etwa kam erst zur Pause. Von Trainer Luis Enrique kam eine Kampfansage. „Die Mannschaft sei „in der besten Form in dieser Saison“, gab der Spanier zu Protokoll. PSG peilt den ersten Titel überhaupt in der Champions League an, 2020 wurde das Finale gegen den FC Bayern mit David Alaba 0:1 verloren.

„Mir ist es egal, ob wir die Außenseiter oder die Favoriten sind. Vielleicht sind wir das Team im Halbfinale mit dem größten Hunger.“ BVB-Cheftrainer Edin Terzic verwies auch auf die Form der mit Geldern aus Katar subventionierten Franzosen und ihre Mission: „Sie sind an ihrem Peak in dieser Saison und hatten im Jahr 2024 nur eine Niederlage. Außerdem haben sie seit zehn Jahren das klare Projekt, die Champions League zu gewinnen.“

Schwindende Personalsorgen steigerten bei Dortmund den Optimismus. ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer ist von seiner Erkältung genesen, auch Mats Hummels, Ian Maatsen, Donyell Malen und Sebastian Haller stehen zur Verfügung.

Heimsieg als Ziel

„Das klare Ziel ist es, dass wir uns einen kleinen Vorsprung herausspielen. Wir wissen, dass wir mindestens 180 Minuten auf dem höchsten Niveau performen müssen, um unseren Traum zu realisieren“, sagte Terzic vor dem Duell des Fünften aus der deutschen Bundesliga mit dem französischen Meister um Superstar Kylian Mbappe. „Er ist vielleicht der beste Fußballer der Welt. Allein gegen ihn wird es schwer. Da müssen wir doppeln und es als Mannschaft schaffen“, forderte BVB-Kapitän Emre Can.

Bei Dortmund hofft man, dass Sabitzer seine Form bewahren konnte. Gegen Atletico Madrid im Viertelfinale legte der Steirer im Rückspiel (4:2) mit einem Tor und zwei Vorlagen einen Gala-Auftritt hin. Terzic wollte seinen Mittelfeldspieler nicht nur auf Tore und Assists reduziert sehen. „Er ist extrem fleißig, sorgt immer wieder dafür, dass der Gegner nicht in Ruhe nach vorne spielen kann, geht auf zweite Bälle, erobert und jagt Bälle.“

Auf dem Weg zum fünften Startplatz für Deutschland in der Champions League könnte der BVB der entscheidende Faktor werden und gleichzeitig für sich selbst das Ticket absichern. Bei noch zwei Siegen der deutschen Halbfinalteilnehmer aus Dortmund, München (beide Champions League) und Leverkusen (Europa League) im laufenden Wettbewerb, wären auch die letzten Zweifel an Rang zwei in der UEFA-Jahreswertung ausgeräumt. Größter Nutznießer würde in diesem Fall wohl der aktuell Ligafünfte BVB sein.

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