ÖEHV-Team besiegt bei WM Norwegen 4:1 und bleibt erstklassig

Jubel bei den bieden Matchwinnern: Schneider und Zwerger © APA/AFP/MICHAL CIZEK

Österreichs Nationalmannschaft hat die erste Chance souverän genutzt und bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag vorzeitig den Klassenerhalt geschafft. Die ÖEHV-Auswahl besiegte am Sonntag Norwegen mit 4:1 (0:0,3:0,1:1) und holte sich das Ticket für die WM 2025 in Schweden und Dänemark. Peter Schneider (29./PP, 34.) und Dominic Zwerger (29.) sorgten im Mitteldrittel jeweils nach Vorarbeit von Marco Rossi für die Entscheidung. Nun ist sogar das Viertelfinale möglich.

„Dass wir im dritten Jahr hintereinander oben bleiben, ist eine Wahnsinnsleistung“, sagte Schneider. „Es hat viele Jahre gedauert, dass wir bei so einer Schnittpartie unsere beste Leistung abrufen. Es war von Anfang bis Ende unglaublich, ich bin so stolz auf die Truppe“, erklärte Ersatzkapitän Manuel Ganahl. „Wir sind jetzt drei Jahre oben geblieben, das ist eine Auszeichnung, wir können sehr stolz sein. Das ist für das Eishockey in Österreich eine sehr gute Werbung“, meinte Marco Rossi.

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Österreich kann erstmals seit 2018 ohne Druck in das letzte Gruppenspiel gehen und würde mit einem weiteren Erfolg gegen Großbritannien am Dienstag (12.20 Uhr/live ORF Sport +) erstmals seit 21 Jahren die WM in den Top Ten beenden. Es besteht sogar eine Chance auf das Viertelfinale. Österreich hält wie Finnland bei sieben Punkten und ist bei Punktegleichheit vor dem Olympiasieger, der noch auf Dänemark und die Schweiz trifft.

„Es ist unglaublich, jetzt können wir ein bisschen träumen. Damit diese erfüllt werden, müssen wir zuerst unser Hausaufgaben machen und das heißt, die Großbritannien-Partie gewinnen, das ist kein Selbstläufer“, sagte Roger Bader.

Der Teamchef musste auf seinen angeschlagenen Kapitän Thomas Raffl verzichten, Ali Wukovits rückte als Flügel in die erste Linie mit seinen Salzburger Teamkollegen Benjamin Nissner und Mario Huber. Im Tor erhielt David Kickert den Vorzug und machte seine Sache wieder sehr gut.

In der für beide Mannschaften so wichtigen Partie war zunächst Vorsicht angesagt. Im ersten Drittel wurden von beiden Seiten kaum Chancen des Gegners zugelassen. Im dritten rot-weiß-roten Powerplay brach die Partie auf.

Schneider traf mit einem Schlagschuss (29.) zur Führung. Nur 40 Sekunden später brachte ein energischer Vorstoß von Zwerger, dessen Passversuch von einem Norweger ins eigene Tor abgelenkt wurde, das 2:0 (29.). Mit seinem vierten Turniertreffer sorgte Schneider (34.) endgültig für beste Stimmung unter den Tausenden rot-weiß-roten Fans in der mit über 16.500 Zuschauern gut gefüllten O2 Arena. „So viele österreichische Fans, das war eine Wahnsinnsatmoshpäre. Es ist geil anzuschauen, dass wir so eine Euphorie ausgelöst haben“, freute sich Schneider.

Mit einem starken Penalty-Killing in einer Zwei-Mann-Unterzahl (39./40.) entschärften die Österreicher die Möglichkeit der Norweger, vielleicht doch noch zurückzukommen. Danach ließen sie einige gute Konterchancen aus, Steven Strong traf nur die Stange (49.). Sander Engebraten sorgte mit dem Tor zum 1:3 (54.) wieder für Spannung im Finish. Die beendete Mario Huber mit einem Schuss ins leere Tor (58.). Damit stand der ersten WM-Sieg gegen die Norweger seit 25 Jahren endgültig fest, der mit Standing Ovations auf den Rängen gefeiert wurde.

„Wir haben gewusst, dass es eine sehr harte und ausgeglichene Partie wird. Das war es am Anfang auch. Natürlich gab des das Momentum mit dem Powerplay-Tor. Bei den drei Toren hat die Rossi-Linie die Verantwortung übernommen, das können sie, das haben sie schon gegen Kanada gezeigt“, analysierte Bader die Partie, hob aber die Mannschaftsleitung hervor. „Ich möchte betonen und sage es auch bei jeder Sitzung, die Stärke von Österreich ist das Kollektiv. Angefangen von einem sehr guten David Kickert, auch die vierte Linie hat sehr gut gearbeitet. Der Star ist das Team ist zwar eine Floskel, aber das stimmt bei uns“, sagte der Schweizer.

Trotz des erreichten Ziels wird aber noch nicht gefeiert. „Das sollen die Spieler auskosten, heute dürfen sie sich freuen, gegen ein Bier sagt niemand etwas. Aber die zwei Zauberworte sind recovery und refocus. Ab morgen ist der Fokus auf Großbritannien“, betonte Bader.

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