ÖEHV-Team verliert bei WM gegen Dänemark mit 2:6

Österreichs Eishockey-Nationalteam hat auch das dritte Spiel bei der Weltmeisterschaft in Tampere verloren. Die ÖEHV-Auswahl musste sich am Dienstag Dänemark mit 2:6 (0:1,1:1,1:4) geschlagen geben und hält damit weiter bei nur einem Punkt. Damit zeichnet sich ab, dass Österreich wie befürchtet im abschließenden Spiel gegen Ungarn am Montag ein direktes Duell um den Klassenerhalt hat.

Die Dänen, seit 20 Jahren Stammgast in der A-WM, entschieden die 50 Minuten lang ausgeglichene Partie dank ihrer Klasse vor dem Tor für sich. Nikolaj Ehlers (10.), Niklas Andersen (34.), Jesper Jensen Aabo (47.), Nicklas Jensen (52./PP), Matias Lassen (54.) und Patrick Russell (58.) erzielten die Treffer des Favoriten, während auf der Gegenseite Thomas Raffl zum 1:1 (28./PP) und Peter Schneider zum 2:3 (49.) trafen. Die Österreicher hatten bei zwei Stangenschüssen auch Pech.

„Ich bin enttäuscht von der Niederlage als solche, das Score widerspiegelt aber nicht annähernd das Gezeigte. Wir haben sehr viele Dinge sehr richtig gemacht, phasenweise auf Augenhöhe gespielt. Die Dänen hatten perfekte Abschlüsse, unsere Stangenschüsse können auch mal rein. Es ist extrem bitter“, erklärte Teamchef Roger Bader im ORF-Interview.

Bader stellte nach den beiden Niederlagen am ersten WM-Wochenende die Linien um. Lediglich die Salzburger-Sturmreihe mit Raffl, Benjamin Nissner und Schneider blieb zusammen, Lukas Haudum wechselte zu Marco Rossi und Dominic Zwerger. Verteidiger David Reinbacher fehlte verletzt, im Tor erhielt wieder David Kickert den Vorzug.

Österreich hatte durch Mario Huber (9.) die große Chance zur Führung. Das 1:0 gelang aber den Dänen durch Ehlers, ihren einzigen NHL-Spieler im Kader (10.). In der 17. Minute knallte ein Schuss von Dominique Heinrich an die Stange. In ihrem zweiten Überzahlspiel schafften die Österreicher den Ausgleich. Und wie schon gegen Frankreich war Kapitän Raffl der Torschütze, von seinem Schlittschuh sprang der Puck nach einem Schneider-Schuss über die Linie (28.).

Danach schlichen sich im rot-weiß-roten Spiel einige Fehler in der Defensive ein. Nach einem Check gegen Nissner an der Bande, der nicht geahndet wurde, gingen die Dänen durch Andersen aber neuerlich in Führung (34.).

Die Österreicher machten danach Druck, hatten aber mit dem nächsten Stangenschuss von Thimo Nickl neuerlich Pech. Mit ihrem ersten Torschuss im Schlussdrittel zogen die Dänen durch Jensen Aabo (47.) auf 3:1 davon, doch die ÖEHV-Auswahl gab nicht auf. Nach Vorlage von Rossi gelang Schneider das Anschlusstor (49.), womit alle drei WM-Treffer auf das Konto von Salzburger Stürmern gingen. Mit dem bereits sechsten Powerplay-Tor bei dieser WM durch Jensen (52.) sowie Treffer von Lassen (54.) und Patrick Russell (58.) dämpften die Dänen aber die österreichischen Hoffnungen auf einen Punktgewinn rasch wieder aus.

„Wir haben dumme Fehler gemacht, für die wir bestraft wurden. Das ist nicht akzeptabel“, sagte Rossi. „Es ist viel Frustration dabei, wir sind nicht happy. Wir sind ab und zu viel zu gemütlich, spielen den Puck herum, müssen bessere Entscheidungen machen“, erklärte der Stürmer, versuchte aber, das Positive hervorzuheben. „Es war eine Partie, wo wir auf Augenhöhe waren, teilweise auch besser. Wir hatten ein paar gute Aktionen im Spiel, hatten viele Chancen, das müssen wir mitnehmen. Wir müssen positiv bleiben“, betonte Rossi.

Sollte Österreich in den kommenden Partien gegen Gruppe-A-Tabellenführer USA am Mittwoch (15.20 Uhr), Deutschland am Freitag (19.20) und Titelverteidiger Finnland am Samstag (15.20) keine Überraschung gelingen, geht es am Montag im direkten Duell mit Ungarn um das Ticket für die WM 2024 in Tschechien. „Wenn man was vom Eishockey versteht, dann geht man nicht in eine WM, ohne dieses Szenario im Kopf zu haben. Dass es auf das letzte Spiel ankommen kann, da ist von uns niemand überrascht“, sagte Bader.

Gegen die USA hatte Österreich im vergangenen Jahr sensationell einen Punkt geholt, das aktuelle US-Team hat in Tampere bisher aber mit drei Siegen in drei Spielen voll überzeugt. „Sie haben eine starke Mannschaft. Man soll sich kein falsches Bild machen, weil wir letztes Jahr erst in der Overtime verloren haben. Die Resultate heuer zeigen, wie stark sie sind“, sagte Bader.

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